Dekolonisierung der Stadt - Dekolonisierung des Wissens
THEMENSEMESTER 2017
Wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und welches Wissen wir über sie produzieren, ist unablöslich verwoben mit erzählten und verschwiegenen, bis heute wirkmächtigen Geschichten der Kolonisierung. So hat sich der Kolonialismus auch tief in die Bremer Stadtgesellschaft eingeschrieben und diese nachhaltig geprägt.
Anknüpfend an aktuelle Debatten zum Umgang mit dem kolonialen Erbe setzt das Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft (IfEK) seine Tradition des Themensemesters fort und widmet das aktuelle SoSe 2017 dem Thema "Dekolonisierung der Stadt - Dekolonisierung des Wissens". Im Rahmen dieses Themensemesters wollen wir uns den Fragen stellen, was es erfordert, koloniale Spuren und Kontinuitäten in Wissenschaft und Alltag sichtbar zu machen und was es bedeutet, eine dekoloniale Praxis zu entwickeln. Wie kann unser Wissen über Städte und Metropolen und unser forschender Zugang gerade auch zu Bremen dekolonisiert werden? Welche Formen transformativer Wissensproduktion sind denkbar, die eurozentristische Ansätze überwinden und zwischen verschiedenen Traditionen Brücken schlagen? Welche Notwendigkeiten ergeben sich daraus für eine praktische Umgestaltung postkolonialer Erinnerungslandschaften? Und wie verbindet sich der Anspruch der Dekolonisierung mit den Forderungen und Kämpfen für soziale Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung und Rassismus?
In Kooperation mit verschiedenen universitären und städtischen Partnern (INPUTS, Institute für Geschichte, Literatur- und Sprachwissenschaften, Verbundforschungsinitiative WoC- Worlds of Contradiction, Heinrich-Böll-Stiftung, Von den Akten auf die Bühne, Landeszentrale für politische Bildung u.a.) bieten wir dazu ein vielseitiges Programm aus Podiumsdiskussionen, Seminaren, Exkursionen, Workshops, öffentlichen Vorträgen und Veranstaltungen mit internationalen WissenschaftlerInnen an.