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„Aus den Akten auf die Bühne“ jetzt auch mit anschließender Podiumsdiskussion

Expertinnen und Experten diskutieren am 27. November und am 18. Dezember 2016 im Anschluss an die szenischen Lesungen mit dem Publikum

Nr. 302 / 8. November KG

Wissenschaft meets Theater: Die Veranstaltungsreihe „Aus den Akten auf die Bühne“ ist äußerst beliebt. Seit sie 2007 aus der Taufe gehoben wurde, haben mehr als 11.500 Zuschauerinnen und Zuschauer die szenischen Lesungen bei der bremer shakespeare company (bsc) besucht. Studierende des Instituts für Geschichtswissenschaften der Universität Bremen recherchieren unter Leitung der Hstorikerin Eva Schöck-Quinteros in Bibliotheken und Archiven und tragen Material für brisante Themen zusammen. Diese werden dann unter Regie von Peter Lüchinger von seinen Kollegen der bremer shakespeare company wirkungsvoll und packend in Szene gesetzt. Zu jeder Aufführung erscheint ein Begleitband, der ein Nachschlagewerk in Sachen Bremer Geschichte ist. Wohlgemerkt auch der dunklen Seiten.

Nun wird das lokalhistorische Komplettpaket noch um eine Facette reicher. Bei zwei der kommenden Aufführungen stehen im Anschluss Podiumsdiskussionen auf dem Programm. Am Sonntag, 27. November, zeigt die company „Bremen, eine Stadt der Kolonien?“ Es ist die jüngste Produktion in dieser Reihe. Danach diskutieren mit dem Publikum Professor Manfred Hinz, Mitbegründer der Rechtsfakultät der University of Namibia und Dekan der Fakultät, Dr. Hartmut Müller, ehemaliger Direktor des Staatsarchivs Bremen, Professorin Yasemin Karakaşoğlu, Konrektorin für Internationalität und Diversität der Universität Bremen, sowie Dr. Aissatou Bouba, Kulturwissenschaftlerin an der Uni Bremen.

Worum geht es in der szenischen Lesung „Bremen: Eine Stadt der Kolonien?“

„Gebt uns unsere Kolonien wieder“ fordern die Bremer Nachrichten im April 1924. Schlagzeilen wie diese sind in der bürgerlichen Presse nach dem Verlust der Kolonien 1919 häufig zu finden. Doch welche Interessen führten Männer und Frauen aus Bremen nach Afrika? Wie begegneten sie dort der schwarzen Bevölkerung? Und wie verhielten sich Bremer und Bremerinnen gegenüber Afrikanerinnen und Afrikanern in der Hansestadt? Die szenische Lesung „Bremen: Eine Stadt der Kolonien?“ schickt das Publikum auf eine Reise durch die koloniale Vergangenheit Bremens.

Auch zu der erfolgreichen Produktion „Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben – ,lästige Ausländer‘ in der Weimarer Republik, steht eine angeschlossene Diskussion auf dem Spielplan. Am Sonntag, 18. Dezember, diskutieren nach der Aufführung Claudia Jacob vom Flüchtlingsrat Bremen und taz-Redakteur Christian Jakob mit dem Publikum.

Inhalt der Lesung „Lästige Ausländer“ in der Weimarer Republik:

Der Flüchtlingsbewegung aus Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg begegneten weite Teile der deutschen Politik und Gesellschaft ablehnend – auch in Bremen. Forderungen nach Schließung der Grenzen, nach Abschiebung von Flüchtlingen oder Einrichtung von Internierungslagern wurden immer lauter, das Reden über „Ausländerflut“ und „Überfremdung“ war weit verbreitet. Wer war „nützlich“ und durfte bleiben, wer war „lästig“ und musste gehen? Diese Zuschreibungen entschieden über die Zukunft der Geflüchteten.

Am Sonntag, 27. November, und am Sonntag, 18. Dezember, beginnen die  Aufführungen der bremer shakespeare company am Leibnizplatz jeweils um 18 Uhr. Informationen: http://www.shakespeare-company.com/spielplan/; www.sprechende-akten.de; facebook.com/ sprechende.akten

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Institut für Geschichtswissenschaft
Dr. Eva Schöck-Quinteros
Tel.: 0421 / 218-67251
E-Mail: esqprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de