Für den bedeutenden Alexander von Humboldt-Forschungspreis war Professorin Kanakidou schon 2019 ausgewählt worden. 2020 sollte sie ihn offiziell verliehen bekommen. Aufgrund der Pandemie wurde diese Veranstaltung aber verschoben – nun fand sie endlich statt.
Maria Kanakidou wählt für ihre mit dem Preis verbundenen Forschungsaufenthalte das Labor für Modellierung und Beobachtung des Erdsystems (LAMOS) unter der Leitung von Professor Mihalis Vrekoussis, dessen Labor am Institut für Umweltphysik der Universität Bremen angesiedelt ist und eng mit dem Exzellenzcluster MARUM zusammenarbeitet. Mihalis Vrekoussis ist gleichzeitig auch seit 2020 Gastgeber von Maria Kanakidou im Excellence Chair-Programm der Universität.
Enge Zusammenarbeit mit der Uni gleich auf zwei Ebenen
Dass die Spitzenforscherin ihre enge Verbindung zur Universität Bremen gleich auf zwei Ebenen pflegt, belegt, wie attraktiv die Uni für sie ist – Preistragende des Humboldt-Forschungspreises können die Einrichtung frei wählen, in der sie ihre wissenschaftlichen Arbeiten umsetzen. In der Laudatio heißt es zur Preisträgerin: „Maria Kanakidou ist eine international führende Wissenschaftlerin, die für ihre Spitzenforschung in den Bereichen Atmosphärenchemie, biogeochemische Kreisläufe und Klima bekannt ist. Ihre innovativen Studien haben die internationale Zusammenarbeit bei der Erforschung flüchtiger organischer Verbindungen, sauerstoffhaltiger organischer Stoffe, einschließlich organischer Nitrate, Fluorchlorkohlenwasserstoffe, organischer Aerosole und Nährstoffe gefördert. Während ihres Aufenthalts in Deutschland wird die Preisträgerin die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit und das Klima der Ozeane untersuchen.“
Maria Kanakidou ist Professorin für computergestützte Umweltchemie und Direktorin des Environmental Chemical Processes Laboratory (ECPL) am Fachbereich Chemie der Universität Kreta. Als Exzellenzprofessorin an der Universität Bremen leistet sie einen Beitrag zur Erforschung des Klimawandels und der Umweltverschmutzung mit dem Ziel, die Auswirkungen der anthropogenen Emissionen auf das Klima und die Ökosysteme innerhalb des Erdsystems in einer kohlenstoff- und stickstoffbasierten Wirtschaft zu bewerten.
Gemeinsam mit Gastgeber Professor Mihalis Vrekoussis (IUP und MARUM) sowie den beiden Professoren John P. Burrows und Justus Notholt (beide IUP) – sie stellen satelliten- und bodengestützte Fernerkundungsbeobachtungen zur Verfügung – entwickelt und nutzt Maria Kanakidou einen einzigartigen Modellierungsrahmen, der traditionelle und moderne Modellierungswerkzeuge mit Erdbeobachtungsdatenprodukten kombiniert. Sie treiben damit die Optimierung von Schätzungen der Oberflächenflüsse voran, also der Emission oder Deposition von Treibhausgasen und anderen klimarelevanten Schadstoffen. Diese werden für die Bewertung ihrer Auswirkungen auf das Klima beziehungsweise die Ökosysteme benötigt und verwenden dabei Erdsystemmodelle.