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„Bremen: Eine Stadt der Kolonien?“: Neue szenische Lesung feiert am 6. September Premiere

„Aus den Akten auf die Bühne“ ist gemeinsames Projekt der Uni Bremen und bremer shakespeare company / Weitere Aufführungen des Stücks „Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben“ ab 2. September

Nr. 227 / 29. August 2016 JS

„Gebt uns unsere Kolonien wieder“ fordern die Bremer Nachrichten im April 1924. Schlagzeilen wie diese sind in der bürgerlichen Presse nach dem Verlust der Kolonien 1919 häufig zu finden. Doch welche Interessen führten Männer und Frauen aus Bremen nach Afrika? Wie begegneten sie dort der schwarzen Bevölkerung? Und wie verhielten sich Bremer und Bremerinnen gegenüber Afrikanerinnen und Afrikanern in der Hansestadt? Die neue szenische Lesung mit dem Titel „Bremen: Eine Stadt der Kolonien?“ des Projekts „Aus den Akten auf die Bühne“ der Universität Bremen und der bremer shakespeare company (bsc) schickt das Publikum auf eine Reise durch die koloniale Vergangenheit Bremens.

Kolonialgeschichte Bremens aus unterschiedlichen Perspektiven

Die Erzählung verbindet unterschiedliche Perspektiven auf die Kolonialgeschichte Bremens: Darunter die Geschichte des Bremer Kaufmanns Adolf Lüderitz, der 1883 als erster Deutscher Land im heutigen Namibia erwarb. Außerdem wird das Schicksal von Johannes Kohl aus Lomé und seinem langen Kampf um die Einbürgerung in Bremen erzählt. Die Jagd auf Chief Mkwawa, dessen Schädel 1952 im Magazin des Überseemuseums gefunden wurde, wird ebenso beleuchtet wie die Errichtung des „Elefanten“ als Reichskolonialehrenmal im heutigen Nelson-Mandela-Park hinter dem Bremer Hauptbahnhof.

Termine der szenischen Lesung „Bremen: Eine Stadt der Kolonien?“

Die Premiere findet am Dienstag, 6. September 2016, um 19:30 Uhr im Theater am Leibnizplatz in Bremen statt. Weitere Aufführungen gibt es am 19. und 26. September sowie am 25. Oktober 2016. jeweils um 19:30 Uhr. Karten können für 13 Euro, ermäßigt 6 Euro, über die bremer shakespeare company erworben werden: Tel. 0421/500333, www.shakespeare-company.com/

Weitere Aufführungen der erfolgreichen Produktion „Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben“

Aufgrund der großen Resonanz finden außerdem weitere Aufführungen der szenischen Lesung „Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben - “Lästige Ausländer” in der Weimarer Republik“ statt. Das Stück behandelt die ausländerfeindliche Stimmung in der Bremer Bevölkerung der 1920er Jahre und ihre Auswirkungen auf das Leben in Bremen. „Recherchiert man in alten Zeitungsartikeln, Dokumenten und Briefen, zeigen sich deutliche Parallelen zu heute auf – vor allem darin, wie zum Teil über Geflüchtete gesprochen wurde“, sagt die Leiterin des Projekts „Aus den Akten auf die Bühne“ Dr. Eva Schöck-Quinteros von der Universität Bremen. 

Termine der szenischen Lesung „Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben“

Die Aufführungen finden am 2., 11. und 28. September 2016 jeweils um 19.30 Uhr im Theater am Leibnizplatz in Bremen statt. Karten können für 13 Euro, ermäßigt 6 Euro, über die bremer shakespeare company erworben werden: Tel. 0421/500333, www.shakespeare-company.com

Über das Projekt „Aus den Akten auf die Bühne“

Unter dem Motto „Aus den Akten auf die Bühne” entstehen seit 2007 an der Universität Bremen Geschichts- und Theaterprojekte zu Themen aus der Vergangenheit der Hansestadt. Studierende des Instituts für Geschichtswissenschaft und Schauspielerinnen und Schauspieler der bremer shakespeare company entwickeln und inszenieren szenische Lesungen aus historischen Originaldokumenten. Das Konzept für dieses bundesweit einmalige Projekt entwickelte die Historikerin Eva Schöck-Quinteros von der Universität Bremen. Das Projekt verbindet geschichtswissenschaftliche und dramaturgische Arbeit miteinander. Ziel ist es, Akten auf der Bühne zum Sprechen zu bringen und auf diese Weise einem breiten Publikum quellenbasierte Forschung zu einem aktuellen Thema zugänglich zu machen. Das zweisemestrige Projekt ist ein Angebot im Studienschwerpunkt „Geschichte in der Öffentlichkeit“. Die Studierenden sollen erfahren, wie lebendig und anschaulich historische Dokumente sein können und wie mit ihnen kreativ umgegangen werden kann.

Weitere Informationen unter http://www.shakespeare-company.com/gastspiel/sprechende_akten/ und bei Facebook unter www.facebook.com/sprechende.akten 

Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle gibt es Illustrationsmaterial zur szenischen Lesung „Bremen: Eine Stadt der Kolonien“. Zur Aufführung von „Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben“ kann ein Foto angefordert werden. Kontakt unter Telefon: 0421/218-60150 oder E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Institut für Geschichtswissenschaft
Dr. Eva Schöck-Quinteros
Tel.: 0421 / 218-67251
E-Mail: esqprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de