Nr. 391 / 6. Dezember 2012 RO
In Bremen untersuchen Schüler und Schülerinnen vom Schulzentrum Rübekamp, wie degradierte Böden rekultiviert werden können. In Bangalore sammeln Jugendliche Daten über die Wasserqualität des Varthursees, um auf das Problem der ungefilterten Abwassereinspeisung aufmerksam zu machen. Schüler aus Prag überprüfen die Auswirkungen von chemikalischen und pharmazeutischen Substanzen auf die Umwelt. Und in Dehli beschäftigen sich Jugendliche in dem Projekt „Bringt die Schmetterlinge zurück“ mit dem Aussterben der Schmetterlingsarten in der Stadt. Das Besondere: All diese Jugendlichen arbeiten zeitgleich! Sie machen mit bei dem Projekt „Greening with Goethe“, an dem weltweit über 40 Schulen beteiligt sind. Es wurde vor zwei Jahren vom Goethe-Institut gemeinsam mit der Universität Bremen entwickelt. Anfang Dezember fand die zweite Konferenz im indischen Bangalore statt, bei der die Jugendlichen ihre Projekte und erste Ergebnisse vorstellten. Der große Erfolg von „Greening with Goethe“ wurde kürzlich von der UNESCO mit der Auszeichnung „Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung“ gewürdigt.
Kinder und Jugendliche für nachhaltigen Umweltschutz begeistern
Die Idee hinter dem Greening-Projekt ist so einfach wie originell: Schülerinnen und Schüler indischer deutscher, tschechischer und sri-lankischer Schulen übernehmen eine wissenschaftlich begleitete Patenschaft für ein bestimmtes Gebiet ihrer Stadt. Mit Hilfe Bremer und indischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen sie den Umweltzustand in ihrem Areal und übernehmen damit zum ersten Mal bewusst Verantwortung für das Leben in ihrem Stadtteil.
150 Schülerinnen und Schüler hatten jetzt die Möglichkeit, in Workshops ihre Projekte zu präsentieren, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam mit Experten der Universität Bremen und des Indian Institute of Science (IISc) weitere Vorgehensweisen zu diskutieren. In den zweijährigen Projekten sind neue Kinder des darauf folgenden Jahrgangs hinzugekommen und haben gemeinsam mit den „Älteren“ daran weitergearbeitet. Viele Schulen verfolgen allerdings eher das Ziel, mit einem neuen Jahr „Greening with Goethe“ auch einen neuen Jahrgang für das Projekt zu begeistern. Am Bremer Schulzentrum Rübekamp sind die Projekte Teil der Abiturprüfung.
Voneinander und miteinander Lernen
Die Konferenz ist der Knotenpunkt, an dem alles zusammenläuft. Die Wissenschaftler kommen erst während der Konferenz hinzu, um den Schülern zu helfen, gemeinsame Strategien und Maßnahmen zu entwerfen. Im Anschluss geht es wieder in die eigenen Projekte und damit in die eigene Verantwortung - mit Unterstützung der jeweiligen Schulen.
„Greening with Goethe" zeugt davon, wie sehr sich Jugendliche weltweit für den Umweltschutz begeistern können – vor allem wenn sie hautnah erfahren und verstehen lernen, dass davon ihr eigenes Leben in Gegenwart und Zukunft berührt wird“, sagt Doris Sövegjarto-Wigbers vom Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Umwelttechnologien der Universität Bremen.
Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle sind unter 0421 218 60150 oder E-Mail presse@uni-bremen.de Fotos von der Veranstaltung erhältlich.
Weitere Informationen
Universität Bremen
Forschungszentrum Nachhaltigkeit (artec)
Prof. Dr. Hellmuth Lange
Tel.: 0421 218 61835
E-Mail: lange@artec.uni-bremen.de
Goethe-Institut Bangalore, Indien
Dr. Anne-Renate Schoenhagen, Stellvertretende Direktorin
Tel: +91 99 45 69 54 14
E-Mail greeningprotect me ?!goetheprotect me ?!.de
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