Nr. 165 / 7. Juni 2016 MM
Im Jahr 1986 hat die Universität Bremen den Fachbereich Geowissenschaften gegründet. Damit begann eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, die stark dazu beigetragen hat, dass die Universität Bremen heute deutschlandweit und international angesehen ist. So ist aus dem Fachbereich das MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften hervorgegangen. Mit dem Exzellenzcluster „Der Ozean im System Erde“ hat es dazu beigetragen, dass die Universität seit 2012 Exzellenzuniversität ist. In der Lehre bietet der Fachbereich eine innovative und modern konzipierte geowissenschaftliche Ausbildung. „Unsere Studierenden können ihre Interessen in einem breit angelegten Fächerspektrum vertiefen“, sagt der Dekan, Professor Michal Kucera. Besondere Schwerpunkte sind dabei Exkursionen sowie eine enge Anknüpfung an die Forschung. Die Masterstudiengänge sind in den marinen Geowissenschaften und Materialwissenschaften international ausgerichtet.
Am Freitag, 10. Juni 2016, feiert der Fachbereich seinen 30. Geburtstag mit rund 200 Gästen aus Wissenschaft und Politik. Auch die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Professorin Eva Quante-Brandt, ist dabei und wird Grußworte sprechen.
Große Auszeichnung kurz nach der Gründung
Die erste Erfolgsmeldung kam kurz nach der Gründung des Fachbereichs: Bereits 1989 bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Sonderforschungsbereich (SFB) „Der Südatlantik im Spätquartär“. Die Bremer Geowissenschaften bekamen Fördermittel in Millionenhöhe. Für einen so jungen Fachbereich war dies eine große Auszeichnung. Durch die zusätzlichen Gelder konnte der Fachbereich schneller wachsen. Schon damals konzentrierten sich die Professoren der ersten Stunde Gerold Wefer, Ulrich Bleil und Horst Schulz vor allem auf die Meeresforschung und kooperierten früh mit dem Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven – heute: Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Aus dem SFB ging das MARUM hervor. Es umfasst im Kern das DFG-Forschungszentrum und Exzellenzcluster „Der Ozean im System Erde“. Hier befindet sich heute eines von weltweit drei Tiefsee-Bohrkernlagern mit rund 250.000 Bohrkernsegmenten aus mehreren Ozeanen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt kommen nach Bremen, um an diesem Material zu forschen. Ihre wissenschaftliche Expertise setzen die MARUM-Forscherinnen und -Forscher unter anderem auch dafür ein, hoch spezialisierte Geräte zur Erkundung der tiefen Ozeane zu entwickeln. Zahlreiche nationale und internationale Forschende profitieren davon. „Die Geowissenschaften an der Universität Bremen kooperieren seit vielen Jahren auf Augenhöhe mit den außeruniversitären Einrichtungen in der Region“, sagt MARUM-Direktor Professor Michael Schulz. Gerade in der Meeresforschung ist so ein Kooperationsnetzwerk entstanden, das in Deutschland einmalig sei und außergewöhnliche Möglichkeiten für zukünftige Forschungsaktivitäten biete.
Vorreiter in der Lehre
Auch in der Lehre hat der Fachbereich stets eine Vorreiterrolle an der Uni Bremen eingenommen: So war er der erste, der die Bologna-Reform unter anderem mit einem internationalen Masterstudiengang umgesetzt hat. Früh setzten die Bremer Geowissenschaften zudem auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im interdisziplinären und internationalen Umfeld.
Rund 500 Studierende
Heute umfasst der Fachbereich rund 30 Professuren. Zehn davon sind Kooperationsprofessuren und an außeruniversitären Einrichtungen angesiedelt. Hinzu kommen mit dem MARUM rund 150 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 500 Studierende.
Dank an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
„Die Entwicklung der Bremer Geowissenschaften ist beachtlich“, sagt Michal Kucera. „Innerhalb nur einer Generation sind wir gemessen an der Forschungsleistung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf den ersten Platz in Deutschland gestiegen.“ Zu diesem außergewöhnlichen Erfolg hätten alle jetzigen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs und des MARUMs entscheidend beigetragen. „Dafür möchte ich mich bedanken!“
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