Nr. 054 / 24. Februar 2011 SC
Immer mehr Universitäten verlangen vor der Zulassung zu einem Studiengang den Nachweis von Fremdsprachenkenntnissen. Das Abiturzeugnis reicht dafür oft nicht mehr aus. Gefragt ist der Nachweis in Form eines Sprachenzertifikats, das ein bestimmtes Niveau nach dem so genannten Europäischen Referenzrahmen für Sprachen ausweist. Englisch C1, Französisch B2 oder Spanisch A2 – das sind Begriffe, mit denen sich Studienbewerber mittlerweile genauso auseinandersetzen müssen wie bereits eingeschriebene Studierende, die zum Beispiel ein Auslandssemester planen.
Diese Entwicklung stellt die Sprachenzentren der Universitäten vor neue Aufgaben. Sie sehen sich einer rapide wachsenden Nachfrage nach Zertifikatsprüfungen gegenüber. Sie müssen die Prüfungen dabei nicht nur organisieren, sondern oft auch die anspruchsvolle und zeitaufwändige Testentwicklung übernehmen, meist mit knapp bemessenen personellen Ressourcen. Wie diese Aufgabe am besten gelöst werden kann, ist jetzt eines der Hauptthemen einer Tagung am FZHB, dem gemeinsamen Fremdsprachenzentrum der Bremer Hochschulen.
Wird „Testeritis“ zur Plage des Sprachunterrichts?“
Am 4. und 5. März 2011 diskutieren rund 300 internationale Experten aus zahlreichen Ländern über das Tagungsthema „Autonomie und Assessment - Testen Evaluieren, Zertifizieren“. In mehr als 30 Fachvorträgen und zwei Podiumsdiskussionen beschäftigen sie sich mit allen wichtigen Aspekten des Themas. Es wird gefragt, wie man Fremdsprachenbeherrschung sinnvoll in Skalen abbilden kann, wie zuverlässig Tests überhaupt sein können oder wie man Testergebnisse nicht nur zur Einstufung, sondern auch zur Förderung und Beratung von Studierenden einsetzen kann. In einer Podiumsdiskussion wird schließlich unter dem provokanten Titel „Testeritis als 11. Plage des Sprachunterrichts?“ gefragt, ob das Testen nicht mittlerweile sogar überhandnimmt.
Das Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen führt sein internationales Symposion in diesem Jahr zum dritten Mal durch, von Mal zu Mal mit einer wachsenden Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus aller Welt. Dazu trägt auch die Kooperation mit dem Arbeitskreis der Sprachenzentren in Deutschland bei. Gemeinsam mit diesem wird in diesem Jahr erstmals der Bremer Forschungspreis für Sprachenlernen an Hochschulen vergeben, mit dem herausragende Forschungsarbeiten von Nachwuchswissenschaftlern zum Thema Fremdsprachenlernen an Hochschulen prämiert werden sollen.
Einzelheiten des Programms stehen im Internet unter www.fremdsprachenzentrum-bremen.de/symposion. Dort ist auch die Online-Anmeldung möglich.
Weitere Informationen:
Fremdsprachenzentrum der Bremer Hochschulen
Prof. Dr. Hans Krings (Direktor)
Tel. 0421 218 68430
E-Mail: kringsprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Dr. Bärbel Kühn (Geschäftsführung)
Tel. 0421 218 61962
E-Mail bkuehnprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.fremdsprachenzentrum-bremen.de/symposion