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Geballte Kompetenz: Uni Bremen stärkt Kristallographie mit neuem Institut

Eröffnung mit Vortrag am 11. Januar 2016 um 17 Uhr im Gebäude NW2

Nr. 004 / 08. Januar 2015 JS

Kristallographie — das ist mehr als die Erforschung von Glitzersteinchen unter der Lupe: Diese Wissenschaft beschäftigt sich mit dem atomaren Aufbau und den sich daraus ergebenden Eigenschaften von Materialien, seien es moderne Nano-Materialien, pulverförmige Verbindungen der chemischen oder pharmazeutischen Industrie, keramische oder metallische Werkstoffe. Die Erkenntnisse werden beispielsweise in Solarzellen oder Computerchips angewandt. Entgegen des deutschen Trends, das interdisziplinäre Fach Kristallographie auf Grund von Sparzwängen der Universitäten immer weiter abzubauen, belegt die Neugründung des Instituts für Anorganische Chemie und Kristallographie an der Universität Bremen die starke Entwicklung der Kristallographie und der Materialwissenschaften in Bremen.

Institutseröffnung mit Vortrag am 11. Januar

Das Institut wird am 11. Januar 2016 um 17 Uhr im Gebäude NW2 (Hörsaal C0300, Leobener Straße) eröffnet. Professor Peter Luger (Freie Universität Berlin) wird zu diesem Anlass ein modernes Gebiet der Kristallographie vorstellen: Das Sichtbarmachen von Elektronen in chemischen Verbindungen durch Röntgenbeugung an Einkristallen. Mit der Kenntnis von der Lage und Ausdehnung der Elektronen können verbesserte Methoden der Strukturaufklärung entwickelt werden, was wiederum Einfluss auf Biologie, Chemie und Materialwissenschaften hat. Interessierte sind zur Eröffnung herzlich eingeladen.

Fünf Standorte in Bremen und Berlin

Mit der kristallographischen Arbeitsgruppe von Professor Reinhard X. Fischer im Fachbereich Geowissenschaften und den Professoren Jens Beckmann (Metallorganische Chemie), Thorsten M. Gesing (Chemische Kristallographie fester Stoffe) und Simon Grabowsky (Quantenkristallographie) im neu gegründeten Institut im Fachbereich Biologie/Chemie sowie drei Arbeitsgruppen an der Freien Universität Berlin verfügt Bremen über fünf forschungsstarke Standorte. Gestützt durch eine Heisenberg-Professur und eine Emmy-Noether-Gruppe, beide gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), zeichnet sich das Institut neben der Spitzenforschung im Bereich der Materialsynthese und -charakterisierung durch sein Engagement in der Nachwuchsförderung und der Lehre aus. Neben mehr als zwanzig Doktorandinnen und Doktoranden habilitieren sich derzeit drei Nachwuchsforscher. Zudem bietet die Universität Bremen den internationalen Master „Materials Chemistry and Mineralogy“ an, der von beiden kristallographischen Bereichen getragen wird.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Prof.Dr. Jens Beckmann
Tel.: 0421/218-63160
E-Mail: j.beckmannprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de