Detailansicht

Ornament und Interieur: Ästhetisierungsstrategien moderner (Wohn-) Architektur

Fortsetzung der Vortragsreihe „studio“ im Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen des Uni-Instituts Kunstwissenschaft in Kooperation mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender / Zwei Vorträge im Januar 2013

Nr. 010 / 10. Januar 2013 SC

In der Vortragsreihe „studio“ stellen internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kunstwissenschaft, Kulturwissenschaft, Philosophie und Gender Studies ihre Forschungsbeiträge zum Thema Wohnen und Ausstellen in der Moderne vor. Im Januar 2013 stehen zwei Veranstaltungen auf dem Programm. Am 14. Januar 2013 setzt sich Michael Müller (Bremen) unter dem Titel „Seien wir auf der Hut vor jedem Ornament!“ mit verschiedenen Zuschreibungen an das Ornament auseinander, die zum festen Repertoire des Modernediskurses gehörten. Der Vortrag wird auf Zuschreibungen eingehen, die das Ornament vom rein Dekorativen über das kriminalisierte Zeichen auf der Haut bis hin zum sinnlich Subversiven auszeichnen. Gefragt wird, ob wir heute angesichts einer universellen Ästhetisierung der Lebensverhältnisse von einem untergeordneten, ästhetisch Nebensächlichem als dem potentiell Anderen noch ernsthaft sprechen können.

Michael Müller lehrte von 1977 bis 2011 Kunstwissenschaft und Kulturwissenschaft am Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik der Universität Bremen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten, aus denen zahlreiche Publikationen, Forschungs- und Entwicklungsprojekte hervorgegangen sind, gehören u. a. Stadt- und Architekturgeschichte, Architektur- und Avantgardetheorie sowie Medialisierung und Musealisierung urbaner Räume.

Der Vortrag von Manfredo di Robilant (Turin) am 28. Januar 2013 trägt den Titel „The Dolls House syndrome. Residential architecture in the midst of the 20th century in North America and the perspective from above”. Manfredo di Robilant beschäftigt sich mit Darstellungen von häuslichen Innenräumen in us-amerikanischen Wohnmagazinen und Architekturzeitschriften der 1930er bis 1950er Jahre. Ausgehend von der Feststellung, dass die medialen Inszenierungen eine Perspektive bevorzugen, die Betrachter/innen von oben in puppenstubenhaft verkleinerte Interieurs blicken lässt, wird danach gefragt, welche Rolle Architekt/innen und Auftrageber/innen bei der Planung des Wohnens übernehmen und wie der ‚Blick von oben‘ das Verhältnis zwischen Technologie und Häuslichkeit konfiguriert (Vortrag in engl. Sprache).

Manfredo di Robilant ist Architekt und Architekturhistoriker. Er forscht und lehrt an der polytechnischen Universität Turin sowie an mehreren Hochschulen in Italien, den USA und Kanadas. Außerdem arbeitet er als Journalist für die Architekturzeitschrift „Domus“ sowie als Herausgeber von Büchern zur Architektur(-geschichte) der Moderne.

Die Vorträge finden jeweils montags um 19 Uhr im Uni-Gebäude GW2, Raum B 3850 statt.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik
Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender
Christiane Keim
Tel.: 0421 218 67711, -67700,- 67701
E-Mail: keimprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.mariann-steegmann-institut.de