Nr. 394 / 14 Dezember SC
Die Universität Bremen erhält einen neuen Rektor. Der Akademische Senat der Universität hat heute, am 14. Dezember 2011 Professor Bernd Scholz-Reiter zum zukünftigen Rektor der Bremer Alma Mater gewählt. Im zweiten Wahlgang entfielen 14 Stimmen der insgesamt 22 Wahlberechtigten auf ihn. Als Zweitplatzierter erhielt Professor Arnim von Gleich sieben Stimmen, ein Stimmzettel war ungültig. Der dritte Mitbewerber Professor Günther Zupanc war nach dem ersten Wahlgang ausgeschieden. Professor Bernd Scholz-Reiter tritt am 1. September 2012 für fünf Jahre die Nachfolge von Wilfried Müller an, der sich nach zehnjähriger Amtszeit in den Ruhestand erabschiedet.
„Ich danke dem Akademischen Senat für sein Vertrauen. Die kommenden Monate bis zu meinem Amtsantritt werde ich nutzen, um genauer zu lernen, was das Amt eines Rektors bedeutet. Ich wünsche der Universität, ich wünsche uns allen viel Glück bei der Exzellenzinitiative“, waren die ersten Worte von Bernd Scholz-Reiter nach seiner Wahl.
In seinen inhaltlichen Ausführungen vor dem AS hatte Professor Scholz-Reiter betont, dass Planungssicherheit für eine nachhaltige Entwicklung der Universität höchste Bedeutung habe. Ein ganz entscheidendes Ziel seiner zukünftigen Arbeit sieht er deshalb darin, in einer langfristigen Vereinbarung mit dem Land einen garantierten finanziellen Rahmen für die Universität festzulegen. Bei seiner Vorstellung bekannte sich Scholz-Reiter ausdrücklich zur Volluniversität aus Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften. Die Beteiligung an der Exzellenzinitiative hält er – unabhängig vom Ausgang für die Uni Bremen – für einen Wert an sich, weil die die Antragstellung eine Zusammenarbeit und den gegenseitigen Austausch über alle Grenzen hinweg ermöglicht hat.
Für gute Lehre seien, so Scholz-Reiter, nicht allein die Lehrenden verantwortlich: – auch die Studierenden und Mitarbeiter der Verwaltung tragen dazu bei. Wichtig sei „über Feedback-Prozesse kontinuierlich an der Verbesserung von Lehre und Studium zu arbeiten“. Ein besonderes Augenmerk will er auf Diversität und Bildungsgerechtigkeit legen, insbesondere in Bezug auf Chancengleichheit bei unterschiedlichen sozialen Situationen. Interkulturalität sieht er als große Entwicklungschance für die Universität. Auch Internationalisierung und Verortung in der Region schließen sich nach Ansicht Scholz-Reiters nicht aus, sondern sind beide Voraussetzung für eine erfolgreiche Universitätsentwicklung. Bernd Scholz-Reiter versprach einen Führungsstil, der auf Beteiligung basiert. Seine Grundsätze für Führung und Kommunikation sind „Vertrauen und Verlässlichkeit, Gesprächsbereitschaft und Ansprechbarkeit, Motivationsförderung und Entscheidungseffizienz“.
Angaben zum Werdegang:
Professor Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter ist seit 2000 Hochschullehrer an der Universität Bremen. Im Fachbereich Produktionstechnik vertritt er das Gebiet „Planung und Steuerung produktionstechnischer Systeme“. Seit 2002 leitet er zugleich das Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) und ist für den Bereich „Intelligente Produktions- und Logistiksysteme“ verantwortlich. Sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens hat er an der TU Berlin absolviert und dort auch 1990 promoviert. Die erste Universitätsprofessur hat er 1994 für den Bereich Industrielle Informationstechnik an der Universität Cottbus angenommen. Von Cottbus aus nahm er den Ruf nach Bremen an. Auch überregional steht Scholz-Reiter in Verantwortung. So ist er seit 2007 Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
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