Nr. 058 / 3. März 2011 SC
Die Universität Bremen hat erneut die Chance, zu einer deutschen Exzellenz-Universität zu werden. In die große Freude darüber mischte sich aber auch ein wenig Enttäuschung. Denn einerseits war das in der dritten Förderlinie eingereichte gesamtuniversitäre Zukunftskonzept „Ambitioniert und agil“ in der Vorrunde der 2. Programmphase der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern erfolgreich. Andererseits haben sich drei Antragsskizzen der Universität Bremen nicht durchgesetzt. Das gaben die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt.
„Damit ist die Universität Bremen als einzige aus Norddeutschland auf dem Weg zur Exzellenz-Universität“, freute sich Uni-Rektor Professor Wilfried Müller, um allerdings enttäuscht anzufügen: „Ich verstehe im Moment noch nicht, weshalb unsere Antragsskizzen für eine Graduiertenschule und zwei Exzellenzcluster durchgefallen sind. Ich weiß, dass die beteiligten Kolleginnen und Kollegen mit viel Engagement die Projekte über die disziplinären Grenzen hinweg überzeugend betrieben haben. Aber mit dem tollen Ergebnis in der Förderlinie „Zukunftskonzepte“ spielen wir im Konzert der besten Universitäten in Deutschland ganz vorne mit.“ Die Uni Bremen gehört neben der HU Berlin, Bochum, TU Dresden, Köln, Mainz und Tübingen zu den sieben Universitäten, die einen gesamtuniversitären Vollantrag einreichen können.
Schon in der vorausgegangenen Wettbewerbsrunde der Exzellenzinitiative war die Universität Bremen erfolgreich gewesen. Ihr wurden Mittel für zwei Graduiertenschulen und ein Exzellenzcluster (http://www.uni-bremen.de/forschung/forschung-aus-drittmitteln/exzellenzinitiative.html) bewilligt. Diese laufenden Einrichtungen stehen automatisch im Finale und bewerben sich ebenfalls um eine Fortsetzung der Bundesfinanzierung – die Graduiertenschulen und das Exzellenzcluster in den Meereswissenschaften mit einem gemeinsamen Antrag, daneben der Fortsetzungsantrag der Graduiertenschule BIGSSS in den Sozialwissenschaften. Die Universität Bremen hatte bereits im ersten Durchgang der Exzellenzinitiative für Furore gesorgt, als sie als eine von zehn Universitäten bundesweit aufgefordert wurde, ihr gesamtuniversitäres Zukunftskonzept einzureichen und sich um den Status einer Exzellenz-Universität zu bewerben. Dies ist jetzt wieder gelungen.
Die DFG erhielt diesmal insgesamt 227 Antragsskizzen aus 65 Hochschulen, konkret 98 Skizzen für Graduiertenschulen, 107 für Exzellenzcluster und 22 für universitäre Zukunftskonzepte. Die Vollanträge müssen bis zum 1. September 2011 vorliegen. Am 15. Juni 2012 wird nach der Begutachtungen mitgeteilt, welche Anträge in die Förderung der Exzellenzinitiative kommen. Im November 2012 beginnt dann die neue Förderphase.
Zu dem Inhalt des qualifizierten Projektantrags:
Förderlinie 3 Zukunftskonzepte: Ambitioniert und agil. Zukunftskonzept für eine profilierte mittelgroße Universität (Ambitious and agile Institutional Strategy for Advancing Research Strengths at a Mid-sized University)
Die Universität Bremen ist eine Hochschule mittlere Größe, die heute zu den drittmittelstärksten Universitäten in Deutschland zählt. Durch im universitären Konsens festgelegte Wissenschaftsschwerpunkte ist die Voraussetzung geschaffen, in Profilierungsbereichen dauerhaft nationale und internationale Spitzenforschung zu etablieren. Mit dem Aufbau kleinerer und kreativer Gruppen gibt es – auch außerhalb der Profilbereiche – Freiräume für wissenschaftliche Neugier, um drängende Forschungsfragen der Zeit zu beantworten. Auf einem Campus für junge Talente sollen hervorragende Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt an der Uni Bremen einen kreativen Ort finden, an dem ihre wissenschaftliche Karriere durch intellektuelle Offenheit, kritische Reflexion und interdisziplinäre Kommunikation gefördert wird.