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VolkswagenStiftung fördert Lichtenberg-Professur für die Universität Bremen

Der Jurist Moritz Renner übernimmt die Professur „Transnationales Wirtschaftsrecht“ in Bremen

Nr. 269 / 30. Juli 2012 SC

Zum ersten Mal geht eine Lichtenberg-Professur an die Universität Bremen. Moritz Renner wird im kommenden Wintersemester am Fachbereich Rechtswissenschaft eine Professur für transnationales Wirtschaftsrecht und Theorie des Wirtschaftsrechts übernehmen. Er gehört zu den sieben herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich in diesem Jahre im Wettbewerb der VolkswagenStiftung um eine Lichtenberg-Professur durchgesetzt haben. Die VolkswagenStiftung fördert die Bremer Professur in den kommenden fünf Jahren mit mehr als 1 Million Euro. Die Universität Bremen verpflichtet sich, die Professur nach Auslaufen der Förderung (spätestens nach acht Jahren) als ordentlichen Lehrstuhl fortzuführen.

Mit ihrer Initiative „Lichtenberg-Professuren“ unterstützt die VolkswagenStiftung exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in innovativen Lehr- und Forschungsfeldern. Gefördert werden in erster Linie herausragende Nachwuchswissenschaftler. Ihnen wird ermöglicht, frühzeitig eigenständige Forschung auf neuen und zwischen den Disziplinen angesiedelten Gebieten zu betreiben.

In seiner Lichtenberg-Professur „Transnationales Wirtschaftsrecht zwischen Vertrag und Unternehmen“ will Dr. Moritz Renner mit einem Team aus Juristen, Ökonomen und Soziologen analysieren, welche Veränderungen das Recht durch die Globalisierung der Wirtschaft erfährt. Ziel ist es, die Grundlagen eines transnationalen Wirtschaftsrechts, eines Wirtschaftsrechts jenseits des Nationalstaats, zu entwickeln. Beispielhaft sollen das transnationale Konzernrecht und das Recht grenzüberschreitender Kreditverträge untersucht werden. Dabei geht es etwa um die Frage, welche Regeln für die Führung transnationaler Konzerne gelten. Das staatliche Recht kann Unternehmensgruppen, die aus Hunderten von Einzelgesellschaften überall auf der Welt bestehen, nur sehr unzureichend erfassen. Auch die Verträge, die zum Beispiel internationale Bankenkonsortien mit ihren Kreditnehmern schließen, bewegen sich oft jenseits der Grenzen der nationalen Rechtsordnungen.

Moritz Renner ist in Bremen kein Unbekannter. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin, der Universität Padua und der Columbia Law School in New York, promovierte er an der Universität Bremen. Für seine Dissertation „Zwingendes transnationales Recht. Elemente einer Wirtschaftsverfassung jenseits des Staates“ erhielt er 2010 den Bremer Studienpreis der „unifreunde“ und 2011 den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung. An der der Universität Bremen war Renner von 2007 bis 2009 auch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Staatlichkeit im Wandel“ tätig. Seit 2009 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für deutsches, europäisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Für das Lichtenberg-Programm stand Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799) Pate. Er war der erste deutsche Professor für Experimentalphysik und hatte von 1770 an eine Professur für Physik, Mathematik und Astronomie an der Universität Göttingen inne.


Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle können Fotos von Dr. Renner angefordert werden.