Vortrag
28. Mai 2024, 18 Uhr
Universität Bremen, SFG 2010
Enrique-Schmidt-Str. 7, 28359 Bremen
und via Zoom
Claudia Blümle, Berlin
Geschlossene Räume. Interieurvorhänge in der Kunst
Für die Malerei des 19. Jahrhunderts kann vermehrt beobachtet werden, dass mit der Darstellung eines Vorhangs nicht nur das Zeigen, Öffnen und Präsentieren, sondern auch das Verbergen und Verschließen ins Zentrum der Bilder rückt. Insbesondere in der Interieurmalerei sind die Wandteiler, Türvorhänge oder Fenstervorhänge vielfach zugezogen und geben dadurch keine freie Sicht dahinter frei. So zeigen die Vorhänge einerseits die teils beklemmende Situation geschlossener Wohnräume und betonen anderseits einen Raum, der sich vor und nicht hinter den Vorhängen auftut. Dies hat auch Implikationen für die Bilder selbst, die in diesem Fall weniger eine Durchsicht, sondern vielmehr einen nach vorne hin sich erstreckenden Raum im Sinne eines Milieus hervorbringen. Im Vortrag werden diese Fragen abschließend anhand einer zeitgenössischen Position zur Diskussion gestellt werden.
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Wohnen – jener vermeintliche Ort des Privaten – ist in der Moderne als gesellschaftlicher Schauplatz figuriert, an dem sich die innenorientiert moderne Subjektivität fortwährend veräußert, ausstellt und ausstellen muss. Wohnen richtet als politische, soziale und kulturelle An-Ordnung Zuschreibungen an Geschlechter, Ethnien, Körper und Nation ein. Auch Ausstellen ist eine Konstellation sozialer und kultureller Narrative, die im Akt des Zeigens Wissen und Vorstellungen produziert. Im Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen wird das Prinzip des Einrichtens und Ausstellens in verschiedenen bildlichen und räumlichen Formaten des Zu-Sehen- Gebens untersucht. Das Forschungsfeld ist eine Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik der Universität Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender (Leitung: Kathrin Heinz).
Informationen:
www.mariann-steegmann-institut.de
Die Zoom-Links werden zeitnah bekanntgegeben unter:
www.mariann-steegmann-institut.de
Der Eintritt ist frei.