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Aktiv gegen Predatory Publishing

Die Universität Bremen tritt dem Phänomen der Raubverlage aktiv entgegen. Bereits vor der Berichterstattung zu dem Thema im Sommer 2018 gab es verschiedene Informations- und Beratungsangebote.

Diese hat die Universität nun überprüft und gemeinsam mit der Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) intensiviert. Die Forschungskommission des Akademischen Senats beschäftigt sich ebenfalls damit, wie vermieden werden kann, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bremen auf Raubverleger herein fallen.

Mehrere Medien haben im Sommer 2018 die Praktiken von Predatory Publishers thematisiert. Die Recherchen der Journalisten zeigten, dass fast das gesamte deutsche Wissenschaftssystem von den Machenschaften von Raubverlegern betroffen ist. Für die Universität Bremen bleibt Open Access dennoch ein unverzichtbarer Bestandteil der wissenschaftlichen Publikationskultur im digitalen Zeitalter. Sie setzt sich fortgesetzt für diese Form der Veröffentlichung ein. Sensibilisiert von der Berichterstattung intensiviert sie ihre Aktivitäten zur Aufklärung über die schwarzen Schafe unter den Verlage.

Universität und Rektor nehmen Stellung

In einem ersten Schritt hat das Rektorat im Juli alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über das Geschäftsmodell der Predatory Publishers informiert sowie auf die Beratungsangebote der Staats- und Universitätsbibliothek hingewiesen. Universität und Rektor nahmen auf der eigenen Homepage Stellung. In einem Schreiben an den Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) regte Professor Bernd Scholz-Reiter an, dass die DFG als Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft das Phänomen der Raubverlage gemeinsam mit ihren Mitgliedseinrichtungen in angemessener Weise aufarbeiten möge.

Akademischer Senat beauftragt Forschungskommission

Darüber hinaus beantwortete die Universität zahlreiche Medienanfragen zu Predatory Publishing. Unter anderem erschien dazu ein ausführliches Interview mit dem Rektor im Weser-Kurier. Nach dem Ende der Sommerpause beriet auch der Akademische Senat ausführlich über das Thema. Als Ergebnis wurde die Forschungskommission beauftragt, unter Einbeziehung der Staats- und Universitätsbibliothek, Maßnahmen und Empfehlungen für die Qualitätssicherung im Publikationsprozess zu erarbeiten. Ziel ist es, die bestehenden Qualitätssicherungsmaßnahmen zu systematisieren, aktualisieren und zu ergänzen.

Angebote der Staats- und Universitätsbibliothek

Die Staats- und Universitätsbibliothek informiert in regelmäßigen Abständen über Open Access und klärt in dem Zusammenhang ebenfalls über Predatory Publishers auf. Dort können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch persönlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beraten lassen, wenn sie ihre Forschungsergebnisse im Open Access veröffentlichen wollen. Die aktuellen Medienberichte griff die Bibliothek im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Open Access in Zeiten von Raubverlagen" auf, die im November die Frage nach möglichen Auswirkungen von Predatory Publishing auf die Idee von Open Access stellte.

Gute Rahmenbedingungen schaffen

Die Wissenschaftsfreiheit bleibt von all diesen Maßnahmen unberührt. Am Ende ist jeder einzelne Forscher, jede einzelne Forscherin für die eigenen Publikationen verantwortlich. Die Universität Bremen sieht sich jedoch in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass bei all ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Bewusstsein für die Praktiken von Raubverlagen und -journalen entsteht.

 

Weitere Informationen:

Stellungnahme der Hochschulrektorenkonferenz:
www.hrk.de/positionen/beschluss/detail/stellungnahme-predatory-publishing/

Stellungnahme Allianz der Wissenschaftsorganisationen:
www.fraunhofer.de/content/dam/zv/de/ueber-fraunhofer/wissenschaftspolitik/201807_Stellungnahme_Allianz_PP.pdf

Die Universität Bremen