Dieser schrieb es 1962 während des blutigen Kolonialkrieges der Franzosen in Algerien mit Anspielungen auf diesen Konflikt – ein zeitloses Drama und ein Protest gegen den Krieg. „Sartres Stück basiert auf dem Original von Euripides, wurde aber von ihm so stark verändert, dass es als eigenständiges Theaterstück geführt wird“, sagt Franz Josef Eggstein, Leiter der Theatergruppe, der das Drama mit zehn Studierenden inszeniert.
Nach der Premiere sind weitere Veranstaltungen am 28., 29., 30. und 31. Juli 2021 um jeweils 20 Uhr im Theatersaal unter der Mensa geplant.
Worum geht es?
Es ist der Morgen, nach dem die Griechen Troja erobert haben. Am Strand vor der zerstörten Stadt warten die überlebenden Frauen darauf, an die griechischen Sieger verteilt und auf deren Schiffe gebracht zu werden. Es ist der letzte Moment ihres gemeinsamen Lebens als Troerinnen, bevor sie in alle Winde zerstreut werden und die Erinnerung an sie und an das Leben in Troja endgültig erlischt. In Reflexionen, Klagen und bitteren Visionen ihrer Zukunft als Sklavinnen entrollt sich vor den Zuschauerinnen und Zuschauern die ganze Sinnlosigkeit eines erbarmungslosen Krieges. Es treten auf: Hekuba, die ehemalige Königin, deren Familie tot ist, außer ihrer Tochter Kassandra. Andromache, die Frau Hektors und schließlich auch die schöne Helena. Ein Wendehals par excellence, die ihrem Ex- Mann Menelaos erneut den Kopf verdreht, mit ihm in die alte Heimat Sparta zurückkehrt und dort wieder als Königin herrscht. Die eigentlichen „Heldinnen" des Stücks sind aber die Troerinnen insgesamt, symbolisiert durch den Chor.
Sichere Aufführungen mit Abstands- und Hygieneregeln
In Zeiten der Pandemie gelten für die Aufführungen Abstands- und Hygieneregeln. Um diese einzuhalten, sind maximal 35 Zuschauerinnen und Zuschauer pro Aufführung erlaubt. Alle Besucherinnen und Besucher müssen einen gültigen negativen Coronatest eines offiziellen Testcenters vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Karten im Wert von 7 bis 11 Euro können nur über die Website des Theaters reserviert werden unter: www.theaterinCognito.de. Für alle Anwesenden gilt das Tragen einer medizinischen Maske.
„Wir sind sehr froh, dass diese Aufführungen jetzt in Präsenz möglich sind“, sagt Franz-Josef Eggestein. Für die Studierenden seien die Monate im Lockdown eine schwere Zeit und die Proben für das Stück auf dem Campus für viele oft die einzige Veranstaltung in Präsenz gewesen. „Wir bekommen häufig von unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu hören, wie wichtig es für sie ist, die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler zu treffen, miteinander auf der Bühne zu stehen und zu spielen – auch wenn man eine Maske trägt“, so Eggstein.
Über das Theater InCognito
Das Theater InCognito (TiC) gibt es seit 2010 an der Universität Bremen als selbständigen gemeinnützigen Verein. Fachlich angesiedelt ist es am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) im Fachbereich Sozialwissenschaften. Seine Geschichte begann mit dem Seminar „Praktische Theaterarbeit“. Seit dieser Zeit bringt es in regelmäßigen Abständen in ein- oder zweisemestrigen Projekten Theaterstücke auf die Bühne des Theatersaals. Studierende aller Studiengänge der Universität können bei der Lehrveranstaltung von TiC Leistungsnachweise in Form von Credit Points (CPs) und Noten im Bereich der General Studies bekommen. „Unsere Theaterprojekte spiegeln dadurch die Vielfalt der Studiengänge an der Universität“, sagt Eggstein. Mit Übungen zu Körper und Stimme begleitet das TiC die Schauspielerinnen und Schauspieler bei der Entwicklung ihrer Rollen. „Wir helfen ihnen auch dabei, das Bühnenbild sowie eine eigene Werbekampagne für jedes Theaterprojekt zu gestalten.“
Weitere Informationen:
Fragen beantwortet:
Franz Josef Eggstein
Universität Bremen
E-Mail: f.eggstein1protect me ?!webprotect me ?!.de