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Bremer Kompetenz auf EU-Ebene gefragt: euspen wählt gleich zwei Uni-Forscher in führende Positionen

Professor Ekkard Brinksmeier erster Fellow und Dr.-Ing. Oltmann Riemer Direktor der Europäischen Gesellschaft für Präzisions- und Nanotechnologie (euspen)

Nr. 173 / 10. Juni 2011 SC

Jede für sich ist schon eine besondere Auszeichnung und eine eigene Nachricht wert: Während ihrer 11. Internationalen Konferenz in Como (Italien) wählte die Europäische Gesellschaft für Präzisions- und Nanotechnologie (euspen) Dr.-Ing. Oltmann Riemer zum Direktor in ihr Führungsgremium, und sie ernannte Prof. Dr.-Ing. habil. Ekkard Brinksmeier zum ersten „Fellow“. Er nimmt künftig unter anderem die Aufgaben eines ersten Repräsentanten der Fachvereinigung wahr. Beide Wissenschaftler forschen und lehren am Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen.

Nur drei Experten-Netzwerke dieser Art für Präzisions- und Nanotechnologie gibt es weltweit: die American Society for Precision Engineering (ASPE), die Japan Society for Precision Engineering (JSPE) und in Europa die euspen. Letztere wurde 1998 von führenden Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft mithilfe von EU-Mitteln gegründet. Heute ist die euspen eine selbsttragende Gesellschaft mit Sitz in Cranfield (UK), und gleich zwei Bremer Forscher bekleiden in dieser global einflussreichen Vereinigung nun führende Positionen.

Die euspen vereinigt rund 500 namhafte Mitglieder aus mehr als 30 Nationen und zirka 100 industrielle Kooperationspartner aus den Hochtechnologieländern der Welt. Gemeinsam fördern sie die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Hochpräzisionstechnik im Mikro- und Nanobereich und die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie sowie zwischen den unterschiedlichen Disziplinen. Dabei richten sie ein besonderes Augenmerk auch auf die Nachwuchsförderung. Diskussionsthemen der euspen sind neueste Erkenntnisse, technologische Entwicklungen sowie Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Optik, Mikrotechnik und Nanotechnologie. Ihre Mitglieder und Partner stehen in stetem Kontakt, und sie treffen sich jährlich zu einer Konferenzen jeweils an wechselnden Orten in Europa.

Dem Engagement Brinksmeiers, Professor für Fertigungsverfahren am Fachbereich Produktionstechnik sowie Leiter des Labors für Mikrozerspanung (LFM) an der Universität Bremen und Direktor der Hauptabteilung Fertigungstechnik der Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT) in Bremen, ist es zu verdanken, dass die Konferenz bereits zweimal in Bremen stattfand. Zweimal an einem Ort – bislang ein Novum in der euspen-Geschichte. 1999 richtete Brinksmeier hier die Gründungkonferenz aus, stand der euspen dann von 2005 bis 2007 als Präsident vor und schaffte es, auch die 7. euspen-Konferenz im Jahr 2007 nach Bremen zu holen. Mit 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 25 Ländern und begleitet von einer Industriemesse mit über 40 Ausstellern war sie ein sehr großer Erfolg.

Dr.-Ing. Oltmann Riemer, Leiter der Abteilung Hochpräzisionstechnik am LFM, organisierte die beiden Bremer euspen-Konferenzen mit. Er engagiert sich ebenfalls seit vielen Jahren und in vielfältiger Weise für die europäische Gesellschaft. Mit seiner Wahl zum Direktor in das „Council“, das Führungsgremium der euspen, honorierte die Gesellschaft in Como nun seine Leistungen. Riemer konnte sich gegen ausgewiesene europäische Kollegen durchsetzen.

Konkurrenzlos hingegen war der Kandidat für den Rang des „Fellows“. Das ist ein hochrangiger Status, den internationale Organisationen für besondere Verdienste an ausgesuchte Persönlichkeiten verleihen. Erstmals vergab die euspen diese Auszeichnung – aufgrund seines mehr als 10-jährigen permanenten Einsatzes und zahlreicher Verdienste ernannte sie Brinksmeier. Klar definiert ist das Wirken des euspen-Fellows noch nicht, und es obliegt im Wesentlichen dem Bremer Wissenschaftler, diese neue euspen-Position zu gestalten und zu prägen. Er möge der Vereinigung künftig als „Ambassador“ zur Verfügung stehen, also als internationaler Botschafter, Repräsentant und Berater, hieß es in Como. „Ich habe schon viele Ideen, wie ich der euspen Society als Fellow nutzen kann. So liegt mir zum Beispiel die Nachwuchsförderung sehr am Herzen, wie etwa die euspen challenge – ein europäischer Studentenwettbewerb, den ich 2010 ins Leben gerufen habe“, sagt Brinksmeier. Sicher sei aber auf jeden Fall, dass er in der neuen Position natürlich auch stets den Forschungsstandort Bremen repräsentieren werde.
Sabine Nollmann

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