Nr. 026 / 22. Januar 2013 KG
Es ist eine Grunderfahrung aller Menschen, wo sie gehen und stehen, Fremden und Fremdem zu begegnen. Wie soll man sich dem Unbekannten gegenüber verhalten? Die Reaktionen auf solche Begegnungen können sehr unterschiedlich ausfallen, ebenso die Art und Weise, darüber zu schreiben. Wie aber das beschreiben, was man nicht kennt? Mit diesem Thema beschäftigt sich das interdisziplinäre Kolloquium, das vom Institut für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung im Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Bremen am Freitag, 25. Januar, von 15 bis 18 Uhr im MZH, Raum 1460, veranstaltet wird. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu den Vorträgen eingeladen, der Eintritt ist frei.
Das Kolloquium bietet mit vier kurzen, anschaulichen Beiträgen Stoff für eine differenzierte Diskussion darüber, was in Antike, Mittelalter und der Frühen Neuzeit überhaupt als fremd empfunden wurde und wie man über fremde Menschen und Dinge schrieb. Denn sei es nun die direkte, persönliche Begegnung mit fremden Menschen und Dingen oder „nur“ die Umsetzung von Informationen Anderer über Fremde für ein neues Publikum: Jedesmal müssen sich die Autoren Gedanken machen darüber, wie sie etwas Unbekanntes mit vertrautem Vokabular, mit bekannten Bildern und differenzierten Ausdrücken verständlich machen können.
Die Beiträge des Kolloquiums beginnen um 15 Uhr. Sie dauern jeweils 15 Minuten, anschließend wird zur Diskussion eingeladen.
Der Alte Orient als Argument für die Entstehung der Athenischen Demokratie (Dr. Claudia Horst)
Grenzgänger zwischen Ost und West. Orientbilder im „Parzival“ Wolfram von Eschenbachs (PD Dr. Sonja Kerth)
Deviant, unrein oder einfach fremd? Muslimisch-osmanische Sesselträger im frühneuzeitlichen München (Manja Quakatz)
Barbaren im Archiv. Konstruktionen des kolonialen Fremden in der Encyclopédie von Diderot und d'Alembert 1751-1772 (Dr. Karen Struve)
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Institut für Geschichtswissenschaft / Abteilung Mittelalterliche Geschichte
Prof.Dr. Cordula Nolte
Tel: 0421 218-67018
E-Mail: cnolteprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de