Nr. 117 / 10. April 2012 SC
Unter Behinderungen versteht das deutsche soziale Gesetzbuch IX Beeinträchtigungen, die den Alltag längerfristig einschränken, und zwar körperliche, geistige oder seelische. Entsprechend breit ist das Spektrum von Symptomen und Ursachen möglicher Funktionseinschränkungen. Die UN Behindertenrechtskonvention von 2009 strebt weltweit die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben an – egal welcher Beeinträchtigung. Im Zuge dessen hat sich Bremen als erstes Bundesland dieser Herausforderung gestellt und die Inklusion für alle Schulen per Gesetz beschlossen. Ziel ist, das Ausgrenzen zu vermeiden und alle Schüler in die Schulgemeinschaft und das gesellschaftliche Leben einzubinden – unabhängig von einer Behinderung, der Staatsbürgerschaft, der sozialen, ethnischen oder religiösen Herkunft. Dieser Anspruch stellt das gesamte Bremer Schulsystem vor neue und vielfältige Herausforderungen.
Die Idee der Inklusion und ihre derzeitige Umsetzung sind umstritten und werden von Politikern, Lehrkräften, Sonderpädagogen, Eltern und auch von den Medien kritisch diskutiert. Wegen der anhaltenden Debatte ist eine weiterführende Auseinandersetzung mit der Thematik wichtig: Kann jede Regelschule gleichzeitig den Bedürfnissen eines geistig oder körperlich behinderten, eines verhaltensauffälligen Kindes sowie der allgemeinen Schülerschaft gerecht werden? Welche Herausforderungen bringt es für das schulische Personal mit sich? Wie ist die derzeitige Situation an den Bremer Schulen?
Es informieren und diskutieren hierzu am Freitag, den 13. April um 19 Uhr im Veranstaltungssaal des Gästehauses der Universität Bremen (Teerhof 58):
Cornelia von Ilsemann, Abteilungsleiterin des Bereichs Bildung der Bremer Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit
Rudolf Siemer, Sonderpädagoge und Mitglied der Bremer Landesfachgruppe "Inklusive Schule und Sonderpädagogik" der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Ulrich Viere, Fördervereinsvorsitzender der Förderschule Wittekindshof (Bad Oeynhausen/NRW) und Vater eines behinderten Kindes
Prof.Dr. Swantje Köbsell, Vertreterin des Arbeitsgebiets Psychologie in der Behindertenpädagogik an der Universität Bremen
Die Moderation übernimmt Dr. Christoph Fantini, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsgebiet „Interkulturelle Bildung“ an der Universität Bremen. Organisiert wird die Veranstaltung von der Stipendiatengruppe Bremen der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (SDW). Für weitere Fragen steht Esmahan Belhadj-Kouider (belhadj-kouiderprotect me ?!gmxprotect me ?!.de ) zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.