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Ringvorlesung „Sensorische Materialien – Visionen, Technik, Grundlagen“ startet Anfang Mai

Interessierte Studierende der Studiengänge Produktionstechnik, Systems Engineering, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik können teilnehmen / Anmeldung erforderlich

Nr. 124 / 29. April 2011

Sensorische Materialien sind das Thema der Zentralen Wissenschaftliche Einrichtung „Integrated Solutions in Sensorial Structure Engineering“ (ZWE ISIS) der Universität Bremen - in der Forschung seit 2008, und nun auch in der Lehre. Erstmals findet im Sommersemester 2011 die Ringvorlesung „Sensorische Materialien – Visionen, Technik, Grundlagen“ statt, die einen Einblick in dieses innovative Forschungsfeld bietet. Bei der Veranstaltungsreihe werden fachübergreifende Themengebiete vorgestellt, die von den Naturwissenschaften über die Materialwissenschaften bis hin zur Informatik reichen. Interessierte Studierende der Studiengänge Produktionstechnik, Systems Engineering, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik (Dipl.) können teilnehmen. Um eine Anmeldung per Mail an Thomas Behrmann rt@bimaq.de wird gebeten.

Sensorische Materialien sind Materialien, die tatsächlich „fühlen“ können. Sie sammeln Daten über ihren eigenen Zustand oder ihre Umgebung, verarbeiten diese und nutzen die gewonnenen Informationen intern oder kommunizieren sie nach außen. Sensorische Materialien können also mehr als die geläufigen Smart Materials, die auf einen Reiz mit einer bestimmten, dem Material eigenen Antwort reagieren: Piezoelektrische Werkstoffe etwa zeigen bei mechanischer Belastung einen Spannungsabfall – und umgekehrt, piezoresistive unter gleichen Bedingungen eine Widerstandsänderung. In der Analogie zum Menschen könnte man sagen, Smart Materials handeln reflexartig - sensorische Materialien entscheiden, bevor sie handeln. Der Vergleich verdeutlicht, dass die Entwicklung sensorischer Materialien interdisziplinär sein muss. Von den grundlegenden Naturwissenschaften über die Materialwissenschaften bis hin zur Informatik reichen die erforderlichen Kompetenzen. Produktionstechnik, Mikrosystemtechnik und Systems Engineering stellen wichtige Bindeglieder für die Zusammenfassung der Komponenten und die Realisierung von Produkten dar.

Die Anwendungsfelder sind vielfältig und umfassen etwa die Robotik, die Strukturüberwachung oder auch das tägliche Umfeld: Schon heute unterstützen uns in alltäglichen Produkten vom Mobiltelefon bis zum Automobil eine Vielzahl an Sensoren, hinter denen eine stetig wachsende Rechenleistung steht. „Cyber-physical systems“, „Internet der Dinge“ und „ubiquitous computing“ sind Schlagworte, die diesen Trend beschreiben: Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, und sensorische Materialien werden ihren Anteil daran haben.

Die Vorlesung beleuchtet schlaglichtartig zentrale Aspekte dieser Vision, beginnend bei grundlegenden Technologien bis hin zu wichtigen Anwendungsfeldern. Die Lehrveranstaltung ist als Ringvorlesung konzipiert und wird im Anschluss an die geplanten 11 Vorlesungstermine durch eine mehrtägige Exkursion ergänzt. Als Prüfungsleistung ist eine Projektarbeit (schriftliche Ausarbeitung) vorgesehen, Gruppenarbeit ist möglich, die Themenvergabe erfolgt vor Beginn der Veranstaltung auf Basis einer Bewerbung der Interessenten für ein Thema. Die Ergebnisse werden in einem abschließenden Workshop vorgestellt und diskutiert.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
ZWE ISIS „Integrated Solutions in Sensorial Structure Engineering“
Dr.-Ing. Dirk Lehmhus
Tel. 0421 5665 408
E-Mail: dirk.lehmhusprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de 
http://www.isis.uni-bremen.de/aktuelles-details/article/neu-im-sommersemester-2011-ringvorlesung-sensorische-materialien.html