Nr. 145 / 13. Mai 2013
Die erste umfassende Auseinandersetzung mit Antisemitismus in den Medien vom Mittelalter bis hin zum Internet ist jetzt in zwei Bänden erschienen. Sie sind Ergebnis einer Kooperation des Instituts Deutsche Presseforschung der Universität Bremen mit dem Richard Koebner-Center for German History der Hebrew University Jerusalem.
In der aktuellen 1200 Seiten umfassenden Publikation mit dem Titel „Judenfeindschaft und Antisemitismus in der deutschen Presse über fünf Jahrhunderte“ wird in 55 Beiträgen in deutscher und englischer Sprache die mediale Vermittlung judenfeindlicher und antisemitischer Bilder und Unterstellungen durch sämtliche Epochen der deutschen Pressegeschichte hindurch analysiert und dokumentiert. Die Darstellungen beginnen nach einem Blick auf Angriffe gegen das Judentum in nichtperiodischen Medien vom Mittelalter bis zur Reformation mit der frühen Zeitungspresse ab Anfang des 17. Jahrhunderts und enden mit der heutigen online-Publizistik. Dabei werden nicht nur die großen Tageszeitungen wie die „New York Times“ oder Propagandamedien wie der „Völkische Beobachter“ oder das „Neue Deutschland“ untersucht, sondern auch zahlreiche kleinere Druckerzeugnisse. Dazu gehören zum Beispiel die Zeitschriften der deutschen akademischen Sängerschaften, Branchenmedien der Textil- und Modewirtschaft in Wien und Berlin oder Verbandszeitschriften aus deutschen Turn- und Sportvereinen. Das Sammelwerk ist in der „edition lumiere“ erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich.
Michael Nagel, Moshe Zimmermann (Hg.): Judenfeindschaft und Antisemitismus in der deutschen Presse über fünf Jahrhunderte: Erscheinungsformen, Rezeption, Debatte und Gegenwehr. Five hundred years of Jew-Hatred and Anti-Semitism in the German Press: Manifestations and Reactions. Band 1, LIV, 452 S., 2013; Band 2: XII., 646 S., 2013, Sach- und Personenregister – Hardcover, 2013 (http://www.editionlumiere.de/nagel1.html )
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Institut Deutsche Presseforschung
Prof.Dr. Michael Nagel
Tel. 0421 218 67681
E-Mail: nagelprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de