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Wissenschaft und Musik: Zwei Welten – ein Konzert!

15. Februar: Uni-Orchester präsentiert europäische Erstaufführung in der Glocke / Komponist Richard Einhorn bei der Premiere dabei

Nr. 050 / 6. Februar 2012 RO Wissenschaft und Musik sind zwei grundlegend verschiedene Welten. Wie lassen sie sich miteinander verbinden? Lässt sich Wissenschaft musikalisch darstellen? Und anders herum: Kann Musik Personen und Inhalte aus der Wissenschaft beschreiben? Dieses Experiment hat Richard Einhorn mit seiner Kantate „The Origin“ über Charles Darwin gewagt. Orchester, großer Chor und Frauenchor der Universität Bremen bringen nun diese Kantate unter Leitung von Universitätsmusikdirektorin Dr. Susanne Gläß zur europäischen Erstaufführung in die Glocke. Das Konzert findet am Mittwoch, den 15. Februar 2012 um 20 Uhr statt. Zuvor, am Dienstag den 14. Februar, gibt es im Haus der Wissenschaft einen öffentlichen Einführungsvortrag des begleitenden kulturwissenschaftlichen Seminars zum Konzert. Und noch eine Premiere wird es geben: Der Komponist, Richard Einhorn, wird zu den letzten Proben und zur Aufführung nach Bremen komme. Vom 11. bis 16. Februar steht er auch für Interviews zur Verfügung.

Viele kennen seinen Namen, doch die wenigsten wissen besonders viel über Charles Darwin: Was er tatsächlich herausgefunden hat, wie er gelebt hat oder was er für ein Mensch war. Der Titel, „The Origin“, auf Deutsch „Die Entstehung“, ist von Darwins Hauptwerk „The Origin of species by means of natural selection “(Die Entstehung der Arten durch natürliche Selektion) abgeleitet. Durchaus vergleichbar mit Mendelssohns Oratorien Elias und Paulus befasst sich dieses Werk mit der Biografie, den Erkenntnissen und der menschlichen Vielseitigkeit des Wissenschaftlers in einer Form, wie nur die Musik sie vermitteln kann. Das Stück macht die Person erlebbar - Darwins große Neugier, seine Zweifel, aber auch seine Liebe zu seiner Familie und seine Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. Die Kantate ist in 21 kurze Nummern unterteilt, die sparsam in der Verwendung musikalischer Mittel und klar in der Harmonik aufgebaut sind. Die Sprache wird in den Vordergrund gestellt. Kurze Passagen aus Darwins Schriften bilden das Libretto des Werks: Einhorn ordnet seine Musik ganz dem Text unter, so dass jede Passage ihre Entsprechung in seinen von Minimalmusik und Weltmusik beeinflussten Klängen und Rhythmen findet.

Als Solostimmen konnte Susanne Gläß die international renommierte Mezzosopranistin Alison Browner und den Bassbariton Michael Dries verpflichten, der gegenwärtig am Bremer Theater als Sarastro in der Zauberflöte zu hören ist. Die promovierte Musikwissenschaftlerin gründete im Frühjahr vergangenen Jahres einen zusätzlichen Frauenchor mit rund 30 starken Stimmen, eigens für die Aufführung von „The Origin“. Der Eintritt beträgt 12 bis 24 Euro, ermäßigt die Hälfte. Karten gibt es ab sofort bei Nordwest-Ticket, TSC und der Glocke.

Zum Komponisten
Der Amerikaner Richard Einhorn, Jahrgang 1952, studierte Komposition und elektronische Musik an der Columbia Universität. Seine Produktion der Cellosuiten von Bach mit Yo-Yo Ma erhielt den Grammy für die „Beste Instrumentalaufnahme“. Einhorn komponiert Opern, Kammermusik, Liederzyklen, Ballette und Filmmusik. „Voices of Light“, seine „opera with silent film“ zum historischen Stummfilm „La Passion de Jeanne d‘Arc“, wurde in den USA bereits mehr als 150mal aufgeführt. Ein digitales Foto von Richard Einhorn kann unter der E-Mail presse@uni-bremen.de angefordert werden.

Weitere Informationen:


Universität Bremen
Universitätsmusikdirektorin
Dr. Susanne Gläß
Tel.: 0421-7 58 97
E-Mail sglaessprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.orchester-und-chor.uni-bremen.de
Musikbeispiele: http://richard-einhorn.co/Audio/AudioIndex.html