Nr. 324 / 19. Oktober 2012 MM
In Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten gehören die elektronische Verwaltung von Kunden- und Patientendaten zu den täglichen Aufgaben des Personals. Auch die Planung der Pflege am Computer gehört dazu. Allerdings ist es für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch nicht selbstverständlich, digitale Medien zu nutzen, um zum Beispiel Fachinformationen im Internet zu recherchieren oder um sich mit Hilfe von Online-Lernprogrammen weiterzubilden. So fehlt es in manchen Einrichtungen an der nötigen Hard- und Software, den entsprechenden Räumlichkeiten oder es gibt noch keinen unbeschränkten Internetanschluss. Viele Pflegekräfte haben zudem unzureichende Kenntnisse und dadurch oft auch Berührungsängste mit den digitalen Medien. In einem Kooperationsprojekt wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Bremen und Paderborn jetzt die Medienkompetenzen von Pflegerinnen und Pflegern nachhaltig stärken. An dem dreijährigen Projekt „Mediencoaches für das Berufsfeld Pflege“ (MeCoPflege) beteiligen sich mehrere Kooperationspartner aus der Praxis aus Bremen und Paderborn. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 600.000 Euro.
Um die Medienkompetenzen der Pflegerinnen und Pfleger nachhaltig zu stärken, setzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an mehreren Punkten an: Sie entwickeln ein Konzept, um 30 Pflegende und Lehrende aus kooperierenden Krankenhäusern, Schulen und Weiterbildungszentren zum „Mediencoach“ auszubilden. Dabei sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien stärken, sondern auch Konzepte zur Förderung der Medienkompetenz für ihre Kolleginnen und Kollegen in den jeweiligen Einsatzgebieten erarbeiten. Dafür werden in den kooperierenden Einrichtungen sogenannte „Medienpoints“ eingerichtet, in denen Pflegerinnen und Pfleger Fachinformationen recherchieren und sich zum Beispiel durch Lernprogramme weiterbilden können. Von diesen Medienpoints aus soll dazu für Pflegeschulen, Weiterbildungseinrichtungen und Pflegestationen eine digitale Lern- und Arbeitsplattform zugänglich gemacht werden, die projektbegleitend entwickelt und inhaltlich kontinuierlich erweitert wird.
Während des Projekts stehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den kooperierenden Einrichtungen beratend zur Seite und begleiten und evaluieren den Prozess. Die Leitung haben Professor Ingrid Darmann-Finck vom Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen und Professor Dorothee M. Meister vom Arbeitsbereich Medienpädagogik und empirische Medienforschung der Universität Paderborn.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Agnes-Dorothee Greiner
Tel.: 0421 218 – 68946
E-Mail: agreinerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de