Prinzipiell stehen folgende Berufsfelder für Absolvent*Innen der Religionswissenschaft/-pädagogik offen:
· Im Bereich allgemeine Erwachsenenbildung:
o Museum (thematische Ausstellungen organisieren, Führen, Katalog herstellen etc.)
o Erwachsenenbildungseinrichtungen (thematisch entsprechende Abteilungen leiten, unterrichten, Lehrpläne konzeptionieren)
o Reiseleitung / Tourismus (Vorbereitung und Durchführung kommerzieller Reisen in Regionen mit starker religiöser Bedeutung)
o Private Lebensberatung (Beratung im Bereich Seelsorge/Religion, Bestatter etc.)
o Praxisprojekte im Bereich Migration/Integration, Antirassismus, Religionspluralismus (Öffentliche Hand, Wohlfahrtsverbände, Forschungsinstitute u.ä.)
· Im Bereich Öffentlichkeit:
o Publizistik / Journalismus (Verlagswesen, Printmedien, Radio/TV, Internet)
o Praxis- wie Grundlagenforschung (Politikberatungsinstitute, Migrationsinstitute, Wohlfahrtsverbände, Stiftungen u.ä.)
o Politikberatung und –organisation (Ministerien, Politische Verwaltungen, wissenschaftliche wie politische Institute, Stiftungen, Parteien u.ä.)
Erfolgreichen Absolvent*Innen des Studiengangs Religionswissenschaft/-pädagogik steht außerdem die Weiterführung ihrer religionswissenschaftlichen Ausbildung in einem kulturwissenschaftlich ausgerichteten, interdisziplinären Masterprogramm „Transkulturelle Studien“ (MATS) oder des internationalen Medienmasters „Digital Media and Society“ der Universität Bremen offen, die unter Beteiligung der Religionswissenschaft angeboten werden. Auch eine Bewerbung auf den vom Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung angebotenen Master "Medienkultur und Globalisiserung" ist möglich. Selbstverständlich steht den Studierenden aber auch die Absolvierung klassischer religionswissenschaftlicher MA-Programme an anderen Universitäten offen.
Berufsziel Schule
Das Bundesland Bremen hat eine besondere Form des Religionsunterrichts. Vor dem Hintergrund einer mehr als 200 Jahre zurückreichenden Entwicklung ist der Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen nicht Sache der Kirchen, sondern allein Sache des Landes. Das Bremer Fach "Religion" (früher "Biblischer Geschichtsunterricht"/"Religionskunde") hat eine lange Tradition und ist ein staatlicher Religionsunterricht, der auf "allgemein christlicher Grundlage" erteilt wird (Art. 32 der Landesverfassung). An ihm können alle Schüler*innen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit teilnehmen. Auf diese Situation ist die Lehramtsausbildung ausgerichtet: In Bremen studieren die Lehramtsstudierenden nicht eine der Theologien (bspw. evangelische Theologie), sondern Religionswissenschaft, die auf den überkonfessionellen Religionsunterricht vorbereitet.
Ein solch bekenntnismäßig nicht gebundener Schulunterricht wird in kaum einem anderen Bundesland erteilt; das Bremer Lehramtsstudium der Religionswissenschaft ermöglicht daher in der Regel spezifisch das Referendariat und den Lehrerberuf im Bundesland Bremen. Die Übernahme Bremer Absolvent*innen in den Schuldienst in die entsprechenden sogenannten Ersatzfächer anderer Bundesländer (z.B. Werte und Normen) ist laut Beschluss der Kultusminister-Konferenz möglich. Bitte erkundigen Sie sich bei Bedarf rechtzeitig über die Bedingungen für die Absolvierung eines Referendariats in anderen Bundesländern.