Prof. Mario L. Small
ist Quetelet Professor der Sozialwissenschaften an der Columbia University. Er gehört zu den kreativsten Köpfen der internationalen Ungleichheitsforschung und forscht zu Armut im städtischen Kontext, zu sozialen Beziehungen, Organisationen und Institutionen. Mit seinen innovativen Studien zu milieuspezifischer Segregation und der Aktivierung sozialer Netzwerke hat er gängige Annahmen über Armut, soziale Benachteiligung und soziale Mobilität widerlegt und dafür zahlreiche Preise erhalten. Derzeit verwendet er umfangreiche Verwaltungsdaten (sog. „big data“), um die Isolation im urbanen Raum zu verstehen. Zugleich ist er einer der wenigen Ungleichheitsforscher, der an epistemologischen Fragen interessiert ist und qualitative und quantitative Methoden auf originelle Weise verbindet. In seinem letzten Buch „Someone To Talk To“ (Oxford) untersucht er, wie Menschen ihre Netzwerke nutzen und an wen sie sich wenden, wenn sie Unterstützung benötigen. Diese Studie liefert zugleich eine Kritik der Netzwerkanalyse und diskutiert die Rolle der qualitativen Forschung in Zeiten von Big-Data. Als Exzellenzprofessor der Universität Bremen forscht er am SOCIUM zusammen mit der Gastgeberin Prof. Dr. Betina Hollstein in einem gemeinsamen Projekt zu "Large Scale Data and Field Research in the Study of Social Networks". Dabei geht es um Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen von Big Data und um die intelligente Verknüpfung mit qualitativen und quantitativen Methoden der Sozialforschung.
Host: Prof. Dr. Betina Hollstein
Forschungsgruppe:
- Dr. Nikolitsa Grigoropoulou
- Dr. Alex Giménez
- Florian König