An der Universität Bremen hat die Ausbildung für die allgemeinbildenden sowie die berufsbildenden Schulen eine lange Tradition. Beide Bereiche verlaufen bislang allerdings weitgehend getrennt voneinander; das wird sich in Zukunft mit dem neu eingeworbenen Projekt ändern. Im Förderzeitraum von vier Jahren (Förderbeginn: 1.1.2020) werden Synergie-Effekte zwischen beiden Bildungsgängen systematisch auf- und ausgebaut. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Schnittstelle „Bildung in der digitalen Welt“. „Im Bereich der Digitalisierung konnten wir in der Berufsbildung bereits tragfähige Konzepte entwickeln und vielfältige Erfahrungen sammeln. Mit dem Projekt SteBS lassen sich diese jetzt gezielt mit Ansätzen und Erkenntnissen aus dem allgemeinbildenden Lehramt verknüpfen: Allgemein- und Berufsbildung lernen voneinander“ sagt Professor Falk Howe, Sprecher des Instituts für Technik und Bildung (ITB).
Ziel: Weiterentwicklung der Lehrerbildung
Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Weiterentwicklung der Lehrerbildungsstrukturen: Praxisphasen werden zu einem durchgängigen Element des Lehramtsstudiums, eine disziplinübergreifende Kooperation zwischen beruflichen und allgemeinbildenden Fächern wird initiiert und die phasenübergreifende Zusammenarbeit zwischen der universitären ersten sowie der schulischen zweiten (Referendariat) und dritten Phase (Fort- und Weiterbildung) der Lehrerbildung verstärkt. Ein besonderer Fokus liegt dabei zusätzlich auf der Förderung von digitalen Kompetenzen sowie von Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität.
Das im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB) seit 2016 geförderte Projekt „Schnittstellen gestalten“ an der Universität Bremen widmet sich bisher ganz dem allgemeinbildenden Lehramt. „Die systematische Verschränkung mit der Berufsbildung und der Schulterschluss mit dem ITB werden die in diesem Jahr startende zweite Förderphase der ,Qualitätsoffensive Lehrerbildung‘ am Standort Bremen sowie den Ausbau der bisher bearbeiteten Schnittstellen enorm bereichern; das ist ein großer Gewinn für beide Seiten“, erläutert Professorin Sabine Doff, Wissenschaftliche Leiterin des Gesamtprojekts am Zentrum für Lehrerinnen-/Lehrerbildung und Bildungsforschung.
Projekt trägt zur Professionalisierung bei
Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt gratuliert der Universität Bremen zum Erfolg bei „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“: „Die Universität Bremen gehört zu den bundesweit 64 Hochschulen, die von einer zusätzlichen Förderrunde der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern profitieren. Sowohl in der Berufsschullehrerausbildung und in der Entwicklung digitaler Kompetenzen hat sie sehr viele positive Ansätze, die nun durch die Bund-Länder-Vereinbarungen verstärkt werden können. Mit der gewählten Schwerpunktsetzung wenden wir uns noch einmal explizit den wichtigen Zukunftsthemen Digitalisierung in der Lehrerbildung und Lehrerbildung an beruflichen Schulen zu.“
Der Konrektor für Lehre und Studium, Thomas Hoffmeister, betont: „Dieser erneute Erfolg stärkt die Lehrerbildung als Querschnittsaufgabe an der Universität Bremen. Die Initiative wird einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass wir unsere Lehramtsstudierenden sowohl im berufsbildenden als auch im allgemeinbildenden Lehramt insbesondere an der Schnittstelle ‚Bildung in der digitalen Welt‘ zukunftweisend professionalisieren“.
Fördervolumen von insgesamt 500 Millionen Euro
Bund und Länder haben 2013 die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ als gemeinsames Programm für zehn Jahre beschlossen. Seit 2015 werden entsprechende Projekte gefördert: Der Bund stellt dazu ein Fördervolumen von bis zu 500 Millionen Euro bereit. 2018 beschloss die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ ab 2020 um eine neue Förderrunde in Höhe von 79 Millionen Euro mit den Schwerpunkten „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ und „Lehrerbildung für die beruflichen Schulen“ zu ergänzen.
Über die Auswahl der Projekte entscheidet ein 18-köpfiges Gremium, dem sowohl Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, schulpraktischer Lehrerausbildung und Studierendenschaft als auch von Bund und Ländern angehören. Professionelle Beratungsangebote und eine engere Verzahnung von Studium, Referendariat und Weiterbildung sind Ziele der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, um zu einem besseren Praxisbezug zu kommen.
Weitere Informationen:
www.uni-bremen.de/zfl/projekte/schnittstellen-gestalten-qualitätsoffensive-lehrerbildung/
www.qualitaetsoffensive-lehrerbildung.de
www.uni-bremen.de
Fragen beantwortet:
Universität Bremen
Institut Technik und Bildung
Prof. Dr. Falk Howe
Tel.: +49 421 218-66300
E-Mail: howeprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Zentrum für Lehrerinnen-/Lehrerbildung und Bildungsforschung
Prof. Dr. Sabine Doff
Tel.: +49 421 218-68170
E-Mail: doffprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de