Nr. 154 / 31. Mai 2016 RO
Welche Faktoren drängen Menschen zur Flucht? Was haben die Fluchtursachen mit uns zu tun? Gibt es legitime und illegitime Fluchtgründe? Was sind sichere Drittstaaten? Mit diesen Fragen hat sich eine Studiengruppe des Kurses „Sozialwissenschaftliche Grundbildung“ am Zentrum für Arbeit und Politik der Universität Bremen intensiv befasst. In einem einjährigen Forschungsprojekt hat die 17-köpfige Gruppe unter Leitung des Soziologen Dr. Peter Mehlis Literaturrecherchen und eigene Befragungen ausgewertet. Die Ergebnisse haben sie nun in einem Projektbericht mit dem Titel „Herzlich Willkommen!? Ein kritischer Blick auf die aktuelle Asyl- und Flüchtlingspolitik in Deutschland“ zusammengefasst. Am Montag, dem 6. Juni 2016, stellen sie ihre Ergebnisse um 18 Uhr in der Kulturwerkstatt westend, Waller Heerstr. 294 der Öffentlichkeit vor. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Themenwoche „Flucht und Exil“ statt.
In der Projektarbeit werden die Herkunft und Sozialstrukturen der geflüchteten Menschen, die Fluchtgründe und Fluchtwege sowie die politischen und juristischen Rahmenbedingungen, mit denen Flüchtlinge konfrontiert werden, beleuchtet. Des Weiteren hat sich die Studiengruppe mit der Inklusion und Exklusion von Flüchtlingen in der Gesellschaft beschäftigt. Ein besonderer Focus liegt hierbei auf der Entstehung und Verbreitung von Vorurteilen. Insgesamt wurden 18 qualitative Interviews mit geflüchteten Menschen geführt. Dabei handelte es sich um zwei Zeiträume: Die erste Gruppe der Befragten ist knapp ein Jahr in Deutschland und die andere Gruppe bereits länger.
Zum Kurs „Sozialwissenschaftliche Grundbildung“ des Zentrums für Arbeit und Politik
Seit 1987 bietet das Zentrum für Arbeit und Politik – eine Einrichtung der Universität Bremen, die in Kooperation mit der Arbeitnehmerkammer gegründet wurde – das Weiterbildende Studium „Sozialwissenschaftliche Grundbildung“ an. Hier werden Wissen und Arbeitstechniken vermittelt, um gesellschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen und mitzugestalten. Darüber hinaus bietet der Kurs die Möglichkeit die fachgebundene Hochschulreife zu erwerben. Das Lernen findet selbstbestimmt und selbstorganisiert statt. Im Mittelpunkt des zweijährigen Kurses steht das eigene (einjährige) Forschungsprojekt.
Weitere Informationen
Universität Bremen
Zentrum für Arbeit und Politik (zap)
Dr. Peter Mehlis
Tel.: 0421 218-56710
E-Mail: peter.mehlisprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de