Nr. 094 / 14. April 2016 KG
Die Lehrerbildung an der Universität Bremen startet im Oktober 2016 ein bundesweit einzigartiges Qualifizierungskonzept: Die Duale Promotion. Die Weichen dafür sind bereits gestellt. Zum Wintersemester 2016/2017 können die ersten sechs Stipendiaten beginnen. Ziel ist es, bislang fehlenden wissenschaftlich qualifizierten Nachwuchs für die Fachdidaktiken zu gewinnen. Schulen haben einen wachsenden Bedarf an wissenschaftlich fundierter Schul- und Unterrichtsentwicklung, um den Herausforderungen der zunehmend heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden. Diese Themen will die Duale Promotion bevorzugt aufgreifen.
Was ist die Duale Promotion?
Der Lehrerberuf hat seine Besonderheiten. Nach fünfjähriger Studienzeit mit Bachelor und Master folgt der Hochschulabschluss. Um eine Lehrbefähigung zu erwerben, müssen Absolventinnen und Absolventen dann noch ein 18 Monate währendes Referendariat durchlaufen, das mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen wird. Wissenschaftlich ambitionierte Hochschulabsolventen verlieren dabei nicht selten den Kontakt zur Hochschule und haben es schwer, nach ihrer Zeit an der Schule wieder an eine akademische Karriere anzuknüpfen. Die Duale Promotion soll dies ändern. Der Vorbereitungsdienst (Referendariat) soll dabei mit einer fachdidaktischen Promotion verknüpft werden. Die Kernidee ist, einen eher theoretisch und einen eher praktisch orientierten Ausbildungsabschnitt so miteinander zu kombinieren, dass Synergieeffekte entstehen. Die Themen der Promotionen sollen eng an schulische Bedürfnisse geknüpft sein. Inspiriert wurde die Duale Promotion von den Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften. Dort gibt es schon länger Duale Ausbildungsgänge.
Organisation und zeitlicher Ablauf:
Die Duale Promotion dauert regulär vier Jahre. Sie beinhaltet den 18-monatigen Vorbereitungsdienst. Die Promovenden werden in ein Graduiertenkolleg eingebunden, das von der Universität und dem Studienseminar am Landesinstitut für Schule gemeinsam gestaltet wird. Interessierte Kooperationsschulen sind in Bremen bereits gefunden. Für sie ist die Duale Promotion eine gute Möglichkeit, eigene drängende Fragen der Schul- und Unterrichtsentwicklung gemeinsam mit der Universität zu bearbeiten. Das Land Bremen hat die Zusammenarbeit unterstützt und Rechtsvorschriften entsprechend angepasst, sowie das Geld für die ersten sechs Stipendien bereitgestellt. Federführend für das Konzept ist die von der Exzellenzinitiative geförderte Creative Unit „Fachbezogene Bildungsprozesse in Transformation“ (FaBiT) an der Universität Bremen.
http://www.uni-bremen.de/de/cu-fabit/projekte/duale-promotion.html
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Creative Unit FaBiT
Prof. Dr. Andreas Grünewald
Tel.: 0421 218 68400
E-Mail: gruenewaldprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
oder
Dr. Regine Komoss
Tel.: 0421 218 61900
E-Mail: rkomossprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de