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Uni Bremen: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Zwei Vorträge am 27. Januar 2016: „Das Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz: Sklavenarbeit für den IG Farbenkonzern“ / „Wissenschaft und/als Rassismus – Biologie im Nationalsozialismus“

Nr. 017 / 20. Januar 2016 RO


Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist seit 1996 ein bundesweiter Gedenktag. Als Jahrestag nimmt er Bezug auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. An der Universität Bremen wird der Gedenktag 2016 dieses Mal vom Fachbereich Biologie/Chemie ausgerichtet und mit zwei Vorträgen gewürdigt: Zum einen beschäftigt sich Dr. Florian Schmaltz in seinem Vortrag „Das Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz: Sklavenarbeit für den IG Farbenkonzern“ mit dem Lager als Standort für das damals größte Chemiewerk Europas zur Produktion von Treibstoffen, Synthesekautschuk und Kunststoffen. Die Unternehmensspitze und die SS kooperierten hierbei auf vielfältige Weise etwa bei dem Betrieb des Konzentrationslagers. Der dort etablierte Häftlingseinsatz war modellbildend für den Einsatz von KZ-Häftlingen in der deutschen Kriegsindustrie. Der Vortrag wird auf die Arbeitsbedingungen der Häftlinge auf der Werksbaustelle der IG Auschwitz, den Häftlingswiderstand und die Todeszahlen des Lagers eingehen. Dr. Florian Schmaltz ist Forschungsdirektor des Programms „Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft“ am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Der Vortrag beginnt um 16 Uhr im Hörsaalgebäude GW 1 (gegenüber Universum). Interessierte sind herzlich eingeladen.

Der zweite Vortrag thematisiert die Rolle der Biologie im Nationalsozialismus

Im Anschluss findet ein weiterer Vortrag statt mit dem Titel „Wissenschaft und/als Rassismus – Biologie im Nationalsozialismus“. Der Referent ist Professor Dr. Thomas Potthast, Sprecher des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen. Der Biologe und Philosoph hinterfragt in seinem Vortrag die Rolle der Biologie als Legitimationsquelle rassistischer Ideologie im Zentrum der nationalsozialistischen Weltanschauung. Dabei zeigen sich sowohl deutliche Kontinuitäten rassenbiologischer Forschung bereits vor und auch nach der NS-Zeit als auch spezifische Muster einer NS-Biologie. Potthast ist seit 2012 Professor für Ethik, Theorie und Geschichte der Wissenschaften an der Universität Tübingen. Zugleich ist er Vorsitzender des Beirats für Nachhaltige Entwicklung der Uni Tübingen. Auch zu diesem Vortrag ist die Öffentlichkeit eingeladen. Die Veranstaltung geht bis etwa 17:45 Uhr.

Achtung Redaktionen: Sie sind herzlich eingeladen, an den beiden Vorträgen zum Tag des Gedenkens am 27. Januar 2015, 16 Uhr, Hörsaalgebäude GW 1, teilzunehmen. In der Uni-Pressestelle können Sie unter der E-Mail presse@uni-bremen.de Fotos der Referenten anfordern.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Prof.Dr. Thomas Hoffmeister
Konrektor für Lehre und Studium
E-Mail kon2protect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Dr. Florian Schmaltz
Pressor Dr. Thomas Potthast