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Universität Bremen wird Partner bei einem der größten Forschungsvorhaben zur Energiewende

Arbeitsgruppe Resiliente Energiesysteme am Kopernikus-Projekt ENavi beteiligt / Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit 40 Millionen Euro / Verlängerung auf zehn Jahre Laufzeit geplant

Nr. 351 / 15. Dezember 2016 KG

Die Universität Bremen ist Partner bei dem zukunftsweisenden Forschungsvorhaben „Energiewende-Navigationssystem“ (ENavi). Es ist eines von vier Kopernikus-Projekten, der bislang größten Forschungsinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Energiewende. ENavi untersucht die Frage: „Wie müssen die vielen Elemente eines zukünftigen erneuerbaren Energiesystems zusammenspielen, damit Haushalte und Industrie immer versorgt sind und die Klimaziele erreicht werden?“ Die Transformation der Energieversorgung hat Auswirkungen auf eine Vielzahl miteinander vernetzter und gegenseitig abhängiger Systeme: Technische Systeme, die organisatorischen, politischen und sozialen Strukturen sowie das Verhalten von Unternehmen, Konsumenten und Bürgern bestimmen die zukünftige Stabilität und Qualität der Energieversorgung. Das untersuchen die Kopernikus-Projekte, wobei sich ENavi vornehmlich mit der Integration und Steuerung der Energiewende beschäftigt.

Mehr als 40 Universitäten und Institute beteiligt

Geleitet wird ENavi vom Institute for Advanced Sustainability Studies (Institut für Nachhaltigkeitsstudien) Potsdam. Mehr als 40 Universitäten und Forschungsinstitute, nahezu alle wissenschaftlich relevanten Akteure der Energieforschung, sind beteiligt. An der Universität Bremen arbeitet das Fachgebiet „Resiliente Energiesysteme“ im Fachbereich Produktionstechnik mit. „Der Anteil meines Fachgebietes ist gemessen am Gesamtprojekt zwar klein, aber strategisch sehr wertvoll, da wir zu den wenigen Experten für Resilienz im System gehören“, sagt Professor Stefan G. Reisemann, Leiter der Arbeitsgruppe. Die Resilienz eines Systems beschreibe seine Fähigkeit, auch unter massivem Stress und inneren oder äußeren Störungen noch seine Leistung aufrecht erhalten zu können. Nach einem Zusammenbruch kann ein resilientes System, eventuell auch in einer neuen Konfiguration, schnell wieder seine Leistungsfähigkeit aufbauen. Bei sozio-technischen Systemen seien dafür folgende Eigenschaften hilfreich: Robustheit, Anpassungsfähigkeit, Innovationsfähigkeit und Improvisationsfähigkeit.

Welche Aufgaben hat die Universität Bremen bei ENavi?

Im Projekt ENavi wird das Fachgebiet Resiliente Energiesystem die Bewertung der Resilienz von möglichen zukünftigen Energiesystemen erarbeiten. Die Resilienz tritt dabei als grundlegende Forderung an das Energiesystem heran, gleichberechtigt neben den Bewertungsdimensionen Effizienz, Effektivität und Fairness. Zusammen mit der Nachhaltigkeit ergibt sich daraus im Projekt eine Bewertung für zukünftige Energiesysteme und den Weg dahin. Als Ergebnis soll ENavi dann Optionen entwickeln, wie sich die verschiedenen Energiesektoren (Strom, Wärme, Gas, Kraftstoffe) gemeinsam in einer gesellschaftlich akzeptierbaren und nachhaltigen Art und Weise entwickeln lassen, um so den Klimaschutz und den Aufbau einer erneuerbaren Energieversorgung voranzubringen. Das Fachgebiet wird dabei seine Expertise zu technischen und organisatorischen Resilienzoptionen und seine Erfahrung in der Technikbewertung einbringen. In diesen Bereichen hat sich das Fachgebiet Resiliente Energiesysteme in den letzten Jahren eine exponierte Stellung in der deutschen Forschungslandschaft erarbeitet, sichtbar zum Beispiel an der Beteiligung im Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft" (AG Risiko und Resilienz) und der Herausgabe einer Sonderausgabe der Zeitschrift Energies zu „Resilience of Energy Systems", die gerade in die zweite Auflage geht.

Start der dreijährigen Förderphase am 19. Dezember in Berlin

Bis zu 40 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung in der ersten, dreijährigen Förderphase für jedes der insgesamt vier Kopernikus-Projekte zur Energiewende bereit. Bis 2025 sollen weitere 280 Millionen Euro aus dem Energieforschungsprogramm der Bundesregierung in die Kopernikus-Projekte fließen. Start der Förderphase ist am Montag, 19. Dezember 2016, in Berlin.

Nützliche Links:

Fachgebiet der Universität Bremen: http://www.res.uni-bremen.de
ENavi: https://www.kopernikus-projekte.de/projekte/systemintegration
ESYS: http://www.acatech.de/de/projekte/projekte/energiesysteme-der-zukunft-phase-2.html
Sonderausgabe: http://www.mdpi.com/journal/energies/special_issues/RES_2017



Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik
Fachgebiet Resiliente Energiesysteme
Prof. Dr. Stefan G. Reisemann
Tel.: 0421-218-64884
E-Mail: sgrprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de