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Masterarbeiten über Mittelstandsforschung ausgezeichnet

Handelskammer und Hochschulen übergaben die Studienpreise 2013 am 7. November im Schütting

Nr. 345 / 8. November 2013 SC

Vanessa Gartelmann, Martin Krikken, Sina-Maria Rugen und Mihaela Korte: Das sind die Namen der drei jungen Wissenschaftlerinnen und des jungen Wissenschaftlers, die am gestrigen Abend von wiwib e.V. mit dem Studienpreis 2013 für herausragende mittelstandsbezogene wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet worden sind. Bei einer Feierstunde im Haus Schütting überreichten Christoph Weiss, Präses der Handelskammer, Professor Kurosch Rezwan, Konrektor der Universität, und Martin Günthner, Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, die mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Preise. In ihren Grußworten betonten Christoph Weiss und Kurosch Rezwan die Bedeutung anwendungsbezogener Forschung für Standort und Unternehmen. Professor Franz Jürgen Marx, Hochschullehrer im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen und Vorsitzender des wiwib e.V., hob die Bedeutung von Netzwerken zwischen Wirtschaft und Wissenschaft hervor. Die Festrede hielt Wirtschaftssenator Martin Günthner. Den Studienpreis vergibt wiwib e.V. im Zusammenwirken mit den Hochschulen der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten und der Handelskammer Bremen alle zwei Jahre. Hinter der Abkürzung wiwib e.V. verbirgt sich der Verein zur Förderung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen und dessen Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.

Den ersten Preis erhielt Vanessa Gartelmann (Universität Bremen) für ihre Masterarbeit zum Thema: „Erfahrungsbasiertes Lernen in transnationalen Unternehmen: Eine kompetenzorientierte Perspektive“. Darin widmet sie sich der anspruchsvollen Analyse des Ablaufes von erfahrungsbasiertem Lernen in mittelständischen Unternehmen transnationalen Typs. Sie fokussiert sich auf die Beeinflussung von erfahrungsbasiertem Lernen durch die unternehmensseitige Nutzung von Governance-Mechanismen und kommt zu dem Ergebnis, dass erfahrungsbasiertes Lernen für mittelständische Unternehmen im internationalen Geschäft besonders bedeutsam ist. Weiterhin macht sie deutlich, dass erfahrungsbasierte Lernprozesse auf verschiedenen Ebenen ablaufen und die betrachteten Unternehmen den Versuch wagen, in diese Lernprozesse gestaltend einzugreifen - was nicht immer erfolgreich verlaufen muss. Vanessa Gartelmann hat sich bei ihrer Arbeit auf eigene empirische Studien gestützt.

Der zweite Preis ging am Martin Krikken (Universität Bremen). In seine Masterarbeit mit dem Thema: „The Impact of Social Capital on Corporate Flexibility of –„Born Transnationals” widmet er sich vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung transnationaler Unternehmen im internationalen Geschäftsverkehr der Frage, wie weit der Aufbau von Sozialkapital zur Schaffung von betrieblicher Flexibilität in „Born Transnationals“ beiträgt. Im Mittelpunkt stehen Unternehmensgründungen, die nahezu unmittelbar nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit international agieren. Krikken kommt zu dem Ergebnis, dass Beziehungen und Netzwerke genutzt werden, um die Entwicklung von Flexibilität zu fördern. Dabei erweisen sich insbesondere Verhaltensweisen wie Hilfsbereitschaft, persönlicher Einsatz und Erwartung von Gegenseitigkeit als wichtig für den Einfluss des sozialen Kapitals auf die Flexibilität des Unternehmens.

Der dritte Preis wurde zweimal vergeben, und zwar an Sina-Maria Rugen (Universität Bremen) und Mihaela Korte. In ihrer Masterarbeit mit dem Titel: „Die Familienstiftung als Instrument der Nachfolgeplanung“ analysiert Sina-Maria Rugen die Eignung der Familienstiftung zur Nachfolgeplanung bei mittelständischen Unternehmen im Vergleich zum Übergang auf natürliche Personen. Berücksichtigung finden die Zieldeterminanten „Erhaltung des Unternehmensvermögens“, „Gewährleistung der Unternehmensnachfolge“, „Versorgung der Familie“ sowie die „steueroptimale Gestaltung“. Im Mittelpunkt steht dabei die Erbschaftsteuer. In der facettenreichen Analyse kommt Sina-Maria Rugen zu dem Ergebnis, dass die Familienstiftung höhere Endwerte erzielen kann und somit eine Stiftungsgründung vorzuziehen ist. Jedoch zeigt die systematische Variation der Parameter teilweise andere Ergebnisse, die in der Arbeit auf sehr hohem Niveau diskutiert und kritisch analysiert werden.

Die Masterarbeit „Integrating user-defined functions into the querying process of an array database“ von Mihaela Korte (Jacobs University Bremen) untersucht, wie wissenschaftlich-technische Datenbanken und andere Big Data Technologien verknüpft werden können. Sie analysiert existierende Techniken und erzeugt über komplexe Kopplungsmethoden dynamische Bibliotheken, die in den Datenbankkern eingebunden werden und die Kommunikation mit dem externen Werkzeug ermöglichen. Es gelingt die Einfügung von benutzerdefinierten Funktionen in Datenbanken. Die Lösungen sind zunächst abstrakt-konzeptuell erarbeitet worden und inzwischen in einem Datenbanksystem implementiert.

Der Förderpreis für Mittelstandsforschung unterstützt den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Wirtschaft. Präses Weiss und Professor Franz Jürgen Marx hoben die Bedeutung des Wissenstransfers zwischen Hochschulen und Wirtschaft und der Gewinnung von Nachwuchskräften hervor: „Innovationstransfer erfolgt über Köpfe“. Seit 1996 werden die Studienpreise vergeben, insgesamt wurden inzwischen fast 60.000 Euro ausgeschüttet. Wiwib hat die Aufgabe vom bisherigen Förderverein Mittelstandsforschung übernommen und setzt die Aktivitäten zur Unterstützung praxisorientierter wirtschaftswissenschaftlicher Ausbildung und Forschung konsequent fort.

Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle können Fotos von der Preisverleihung angefordert werden.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Prof.Dr. Franz Jürgen Marx
Tel. 0421 218 66650
E-Mail: fjmarxprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
wiwib e.V. unter www.wiwibremen.de  .