Arbeitgebende finden und ansprechen

Im Zentrum der Bemühungen um die Realisierung einer Praxisphase steht die Suche nach dem Praktikumsplatz. Dass diese Suche nicht im luftleeren Raum stattfindet, ergibt sich aus den Beschreibungen der Rahmenbedingungen in den vorherigen und folgenden Kapiteln. »Know-how«, also das Beherrschen und clevere Nutzen der passenden Strategien und Instrumente, liefert den Schlüssel zum Erfolg. Glücksfälle – der heiße Tipp einer Professorin, die einen unterstützen möchte, oder auch der Onkel, der da in Amerika jemanden kennt… – können selbstverständlich vorkommen und sind jedem zu wünschen, bleiben aber die Ausnahme. Auch die wenigen zur Verfügung stehenden Plätze in geförderten Platzierungsmaßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um sich auf sie zu verlassen.

Der Weg, Praktikumsplätze »einzukaufen« (über eine der zahlreichen kommerziellen Platzierungsagenturen), bleibt denjenigen vorbehalten, die das Glück haben, sich das leisten zu können. Ohnehin gilt diese Variante wegen des meistens geringen eigenen Einflusses auf die Platzierung und des ausbleibenden »Allround«-Lernerlebnisses nicht als die optimale Option.

Vieles spricht also dafür, die »Do it Yourself«-Methode wenigstens als eine Strategie, oft sogar als den primären Weg, auszuwählen, um sich einen Praktikumsplatz zu sichern: relevante als Programme strukturierte Optionen können und sollten dabei parallel, sozusagen als »Plan B«, immer auch eine Rolle spielen. Bevor also die »Do it Yourself«-Methode zu erläutern ist, hier zunächst ein kurzer Blick auf die inzwischen zahlreichen Programmangebote.

Die Auswahl und Beurteilung solcher Programme hängt selbstverständlich entscheidend von den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten der Interessenten ab. Allgemeingültige Empfehlungen sind daher wenig sinnvoll und nicht wirklich hilfreich, Sorgfalt bei der Auswahl jedoch dringend geboten. Um nachträglichen Ärger und Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie angesichts der Angebotsvielfalt in jedem Falle vor einer Entscheidung genau hinschauen. Dabei hilft zum Beispiel die systematische Zuordnung der in Frage kommenden Programme in eine oder mehrere dieser Kategorien:

  • (Teil-)Geförderte oder selbst zu finanzierende Programme
  • Basis-Service-Programme oder »Full Service« (Platzierungs-)Programme
  • Gemeinnützig oder kommerziell angelegte Programme
  • Allgemeine oder fach- bzw. länderspezifische Angebote

Um sich einen Überblick über finanziell geförderte Angebote für Praxisphasen, also »Stipendien« für Praktika, zu verschaffen, benutzen Sie am besten die Informationsquellen, die im Kapitel »Finanzierungsmöglichkeiten« ausführlich beschrieben worden sind. Dort finden Sie auch Programmoptionen, die eine Platzierung in einer einer Organisation beinhalten. Die Mehrzahl der geförderten Optionen baut mittlerweile auf der Eigeninitiative der AntragstellerInnen auf, und zwar sowohl bei der Suche nach einem Praktikum, als auch bei der Finanzierung des Eigenanteils. Gelegentlich finden sich rund um die durch öffentliche Mittel finanzierten Programme Angebote von Unternehmen und Organisationen, die Praktika anbieten oder vermitteln.

Selbst zu finanzierende Programme werden in steigendem Maße von privaten Anbieter:innen offeriert und stellen sich gerne als die allumfassende Antwort auf alle Fragen und Ängste von Praktika suchenden Studierenden dar. Da mit dem Umfang der angebotenen Leistungen unweigerlich auch die Programmkosten steigen, ist hier Umsicht bei der Auswahl geboten. Auch die legale Absicherung, die von der Art des abgeschlossenen Dienstleistungsvertrags abhängt, sollte sehr sorgfältig betrachtet werden.

Um den Kundenwunsch »internationale Arbeitserfahrung« haben sich sowohl von gemeinnützigen wie auch kommerziellen Anbieter:innen im In- und Ausland eine Reihe von Programmpaketen entwickelt. Im Mittelpunkt solcher Programme steht die Hilfestellung bei der Suche nach dem geeigneten Praktikum.

Die Art und Weise dieser Hilfestellung variiert dabei zum Teil erheblich. Einige Programme beschränken sich auf vorbereitende, informatorische und ausgewählte reisepraktische Dienstleistungen. Andere empfehlen darüber hinaus den Besuch von mehr oder weniger umfangreichen Vorbereitungsseminaren und Trainings oder machen nach erfolgter Programmanmeldung Unternehmenslisten, Ehemaligenberichte u.ä. zugänglich. Die Luxusangebote in diesem Servicesektor kommen fast schon als »Rundum Sorglos«-Pakete daher und beinhalten neben einer Reihe von unterstützenden Maßnahme (z.B. mehrwöchige Sprachkurse) dann auch die »Platzierung« und oft auch den Flug – bieten also genau das, was alle mehr oder weniger händeringend suchen: eine passendes Praktikum.

Solche »Full Service«-Pakete kommen denjenigen entgegen, die aus Mangel an Zeit oder Mut keine Chance sehen, sich selbst um ein Praktikum zu bewerben. Auch sehr spezifizierte Zielsetzungen, zum Beispiel in einem einzigen bestimmten Land, einer bestimmten Stadt oder in einer ganz besonderen Sparte arbeiten zu wollen, können den Wunsch nach Fremdhilfe beflügeln. Zu beachten ist dabei, dass Sie das »Kleingedruckte« von „Full Service“-Paketen aufmerksam analysieren sollten, um die angebotene Dienstleistung genau zu verstehen:

  • In welche Berufsfelder wird vermittelt? In welchen Ländern?
  • Wie lange ist die Vorlaufzeit?
  • Wird nach der Anmeldung eine Platzierung garantiert, und bis wann wird dem Kunden der Praktikumsgeber verbindlich mitgeteilt?
  • Haben Sie selbst ein Mitsprache- und Mitwirkungsrecht bei der Arbeitgebendenauswahl oder entscheidet alleine die vermittelnde Organisation, welche Platzierung ein »passendes Praktikum« darstellt?
  • Auf der Basis welcher Kriterien und Wünsche wird das Praktikum gesucht? Wird garantiert, dass bestimmte »harte Vorgaben«, zum Beispiel zur Dauer oder zu bestimmten verpflichtenden Tätigkeitsfeldern, eingehalten werden?
  • Besteht die Chance auf ein bezahltes Praktikum?
  • Bekommen Sie eine einzige oder mehrere Praktikastellen angeboten? Welche Bedingungen existieren, aufgrund derer Sie eine angebotene Stelle ablehnen dürfen?
  • Wie sehen vertragliche und finanzielle Regelungen aus? Wann wird die Programmgebühr fällig: bei Anmeldung, nach erfolgtem Praktikumsangebot oder nachdem Sie ein Praktikumsangebot akzeptiert haben? Wird die Programmgebühr erstattet, wenn Sie eine angebotene Stelle ablehnen?
  • Welche Regelungen gelten, wenn der Praktikumsverlauf die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt, Absprachen von Seiten des Arbeitgebers nicht eingehalten werden oder schlicht und einfach »die Chemie nicht stimmt«? Wird ein Ersatzpraktikum besorgt? Besteht ein Recht auf Entschädigung? Können Sie sich auf Unterstützung verlassen?
  • Gibt es, falls Probleme oder Notfälle auftreten sollten, Ansprechpartner vor Ort? »Back-up«-Service? Emergency Hotline?
  • Bei weitergehenden Servicepaketen: Wie sehen die zusätzlichen Leistungen aus und was beinhalten sie (Krankenversicherung, Reisearrangements,
    Hilfe bei behördlichen Abläufen und bei der Beantragung einer Arbeitserlaubnis etc.)? Sind diese Serviceelemente transparent und frei wählbar, oder nur als Paket zu haben?
  • Gehören kostenträchtige Komponenten wie zum Beispiel Sprachkurse verpflichtend zu den Paketen?

Neben der Frage nach der fachlichen Qualität eines vermittelten Praktikums sollten bei der Entscheidung für oder gegen »Full Service«-Optionen gerade auch die im Vertrag fixierten finanziell relevanten Aspekte eine Rolle spielen, da es sich oftmals um sehr kostspielige Programme handelt. Der preisliche Rahmen bewegt sich momentan ungefähr zwischen 1.000 Euro für günstige Angebote und mehreren tausend Euro für »Premiumprodukte« – da will es wirklich gut überlegt sein, ob eine solche Investition zwingend nötig ist und vor allem, ob die rechtlichen und vertraglichen Regeln als akzeptabel beurteilt werden.

Wie in anderen Lebensbereichen, so gilt auch hier: Wer einmal einen Dienstleistungsvertrag unterschrieben hat, ist meistens auch unausweichlich daran gebunden und hat zu zahlen, auch wenn die erbrachten Leistungen später den eigenen Erwartungen nicht entsprechen sollten. (Vorsicht: Manchmal werden juristisch schwer fassbare Beratungsverträge verwendet!)

Basis-Service Pakete versprechen und leisten weniger, weil sie die kostenträchtigsten und aufwandsintensivsten Aktivitäten wie transatlantische Flüge und Platzierungen bei Arbeitgebern bewusst nicht abdecken. Solche Angebote bewegen sich daher eher im Bereich von einigen hundert Euro (statt mehreren tausend) und sind somit erschwinglicher. Für diejenigen Studierenden, die die Praktikumssuche und andere Arrangements wie zum Beispiel Flug und Unterbringung in eigener Regie regeln, können Basispakete mit

  • interkulturellen Vorbereitungsmaßnahmen (schriftlich, per Web oder in Veranstaltungen / Einzelberatungen),
  • maßgeschneiderten Versicherungspaketen,
  • Hilfestellung bei der Visumsbeantragung (die je nach Land verpflichtend sein kann),
  • einer Kontaktperson für Notfälle und Probleme im Zielland sehr sinnvoll sein.

Auch hier gilt es, sorgfältig zu vergleichen und eventuell den Rat programmunabhängiger Stellen wie des Career Centers, des International Office oder der Auslandsvermittlung bei der Agentur für Arbeit einzuholen.

Versprechungen im Rahmen von günstigen Basispaketen,die eine »Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Praktikumsstellen« ankündigen, ist generell mit Vorsicht zu begegnen. Oftmals wird es sich hierbei um eher allgemeine Tipps oder auch unverbindliche Auflistungen von Unternehmen handeln, die selbst schnell im Internet recherchiert sind. Werden hingegen konkret bezogen auf das jeweilige Zielland ausführliche Bewerbungstipps oder gar -trainings angeboten (als Teil des Basispakets, nicht gegen erhebliche Extrakosten!) und diese auf einem ersichtlich anspruchsvollen Niveau durchgeführt, dann stellt dies eine wertvolle Dienstleistung auf dem Weg zum Praktikum dar und spricht eindeutig für das Bemühen und auch die Qualität des Anbieters. Als Indikator für zuverlässige und qualitativ hochwertige Programmangebote empfiehlt sich ohnehin vor allem der aufmerksame Blick auf den Inhalt der  Servicepakete.

Grob, aber treffend gesagt: Nicht alle gemeinnützigen Programme arbeiten profit-frei in dem Sinne, dass sie »am wenigsten kosten«, so wie andererseits auch bei weitem nicht jedes offensichtlich kommerziell angelegte Programm per se versucht, Kunden unfair zu behandeln oder gar auszubeuten. Der Unterschied zwischen einem »e.V.« (eingetragener Verein) oder einer »gGmbH«(gemeinnützige GmbH), deren finanzielle Gewinnorientierung gesetzlich eingeschränkt ist, und notwendigerweise primär gewinnorientierten Wirtschaftsbetrieben liegt eben da: in ihrer rechtlichen Verfasstheit, aber nicht zwingend in der Qualität ihrer Arbeit. Deshalb sollte jede Organisation nach der inhaltlichen Ausrichtung des Pakets beurteilt werden. Entscheidend ist in jedem Fall, wie einzelne Programmangebote »gestrickt sind«, und wie sie zu den eigenen Zielen passen. Wie jeder von sich selbst weiß, können sich in der für solche Programme wichtigen Zielgruppe der »Studierenden« die Vorlieben durchaus unterscheiden: der eine bevorzugt zum Beispiel Hochglanzbroschüren, ausgeklügelte Webauftritte und schnelle Reaktionszeiten, während ein anderer die persönliche und individuelle Unterstützung hoch schätzt und darauf auch gerne etwas länger wartet. Hier hilft also nur, genau hinzuschauen und zu vergleichen.

Gemeinnützige und öffentlich-rechtliche Anbieter
Kommerziell arbeitende Programmanbieter
 
  • Stärker bemüht um Objektivität und neutrale Beratung

 
 
  • Stärker auf Verkaufserfolg ausgerichtete Informationspolitik gegenüber potentiellen Kund:innen

 
 
  • Geschäftsziele eher an Prinzipien und Satzungen ausgerichtet, die „Un-Eigennützigkeit“ sowie den Dienst an Teilnehmer:innen vorgeben

 
 
  • Eher dominiert von betriebswirtschaftlichen Erwägungen, zu denen eine oftmals intensivere Beschäftigung mit Produktqualität und -gestaltung gehört

 
 
  • Programmbreite und Auswahlmöglichkeiten öfter eher eingegrenzter, weil Anbieter spezialisierter aufgestellt sind

 
 
  • Eher bessere finanzielle Ausstattung, womit eine eher größere, „modernere“ Dienstleistungsbreite (zum Beispiel Hotlines/Webauftritt/Materialien u.ä.) und Produktvielfalt einhergehen kann

 
 
  • Strukturen, Arbeitsweisen, Materialien und Personalausstattung eher durch eingeschränkte finanzielle Mittel bestimmt

 
 
  • umfangreichere Serviceapparate, Marketingaktivitäten

 
 
  • Auftritt wird eher als „unmodern erlebt“

 
 
  •  Auftritt wird eher als „professionell“ erlebt

 
 
  • Häufiger Einsatz von freiwilligem Personal und/oder Ehemaligen

 
 
  • Größere Personalkapazitäten, jedoch nicht immer Fachkräfte

 
 
  • Programmpreisgestaltung eher zurück­haltend

 
 
  • Programmpreisgestaltung eher und deutlicher gewinnorientiert

 

Wie immer sollten Sie dies ergänzen durch das Gespräch mit erfahrenen Berater:innen, welche die gängigen Programme kennen und die nötige Erfahrung haben, um auch neue Angebote einzuordnen. Wer sich bei der Qualitätsbeurteilung von Praktikumsprogrammen für das Ausland besondere Mühe geben möchte und dabei auch für sich selbst herausfinde n will, worauf es nach Meinung anerkannter und öffentlicher Expert:innen (Bundesagentur für Arbeit, DAAD, Fachstelle für Internationale Jugendarbeit und andere) ankommt, greift zurück auf den »Qualitätscheck Auslandspraktikum«, im freien Download zu erhalten über
https://wege-ins-ausland.org/qualitaetshinweise/qualitaetscheck-auslandspraktikum/
oder auch unter dem entsprechenden Link auf der Seite des Career Centers:
https://www.uni-bremen.de/career-center/angebote/downloads/→ Praxis International

Die Lektüre lohnt sich auf jeden Fall, denn anhand der dort erläuterten Kriterien können Sie die Qualität der vielfältigen Programmangebote in diesem Bereich selbst weitgehend einschätzen und inhaltlich überprüfen. Dies ergänzt sinnvoll die üblichen Wege. Neben der darüber hinaus können ehemalige Kund:innen/Teilnehmer:innen bei der Beurteilung helfen, wobei Beurteilungen im Internet immer mit der nötigen Vorsicht betrachtet werden sollten.

Einen weiteren Anhaltspunkt für die Einordnung praktikumsbezogener Programmangebote und -anbieter (egal, ob gemeinnützig oder kommerziell) bieten deren Schwerpunkte und Spezialisierungen. Häufig finden sich so Indikatoren für die Expertise, den Anspruch und die Netzwerkzugehörigkeit der jeweiligen Anbieter.

Gerade größere Anbieter:innen im privaten Sektor, aber auch die maßgeblichen Informations- und Förderstellen, die von der öffentlichen Hand getragen werden, betätigen sich meistens sehr breit gefächert im allgemeinen Bereich der Vermittlung von Auslandserfahrung. Sie bedienen dabei üblicherweise ein breites Spektrum an Programm- und/oder Förderoptionen:

  • Studienaufenthalte
  • Sprachkurse
  • kombinierte Erlebnis- und Bildungsprogramme
  • Au-Pair
  • Freiwilligenarbeit
  • echte oder so genannte Praktikantenprogramme etc..

Diese Programme werden dann häufig mit regionalen Schwerpunktsetzungen angeboten, vielfach aber auch für mehrere Kontinente oder sogar weltweit. Praktikumsangebote können hier unter Umständen in den verschiedensten beruflichen Feldern und Fachbereichen stattfinden.

Zu den Vorteilen solcher allgemein arbeitenden Anbieter:innen zählen sicherlich der in aller Regel professionelle und zuverlässige Serviceapparat, die Angebotsvielfalt sowie der breite Erfahrungshintergrund des Personals. Gerade diese Vielfalt kommt denjenigen Interessenten entgegen, die zwar „ins Ausland wollen“, inhaltlich und geographisch aber wenig festgelegt sind. Auch wenn es darum geht, mögliche Förderschienen nicht zu verpassen, solange sie als Studierende noch zur förderbaren Gruppe gehören, bieten weltweite und weitgehend fachbereichsoffene Maßnahmen wie einige Förderprogramme vom DAAD eine gute Ausgangsbasis.

Private allgemeine Programmangebote tragen aufgrund der nichtspezialisierten Aktivitäten die Expertise für spezifische Anliegen, wie es Studienpraktika sind, ein Risiko in sich. Dieses Risiko minimiert sich bei Organisationen und Programmen, die ihre Schwerpunkte eingrenzen, indem sie sich entweder geographisch spezialisieren oder/und vorwiegend Angebote im Bereich »Arbeitsaufenthalte« entwickeln. Hier einige Organisation als Beispiel

  • IAESTE - International Association for the Exchange of Students for Technical Experience - (Praktikumsangebote für Studierende vorzugsweise der technischen und naturwissenschaftlichen Fächer): www.iaeste.de
  • AIESEC- Association Internationale des Etudiants en SciencesEconomiques et Commerciales– (Praktikumsangebote für Studierende vorzugsweise der wirtschaftswissenschaftlichen Fächer sowie im IT- und Entwicklungshilfebereich): www.aiesec.de
  • ELSA - The European Law Students' Association: www.elsa-germany.org/de
  • Deutsch-Amerikanische Jurist:innenvereinigung e.V. - DAJV:  www.dajv.de (Sowohl ELSA als auch die DAJV bieten Praktikumsangebote speziell für Juristen).
  • KOPRA - Koordinationsstelle für Praktika e.V.(mit regionalen Spezialangeboten im asiatischen Raum): www.kopra.org

Neben kompetenten Ansprechpartner:innen unter Hochschullehrer:innen und den Beratungseinrichtungen der Fachbereiche der Universität Bremen wie z.B. Praxisbüros, Studienzentren, Beauftragte für Internationales etc., sollten Sie sich überlegen, welche versierten Personen und Anlaufstellen außerhalb der Hochschule existieren, um auch dort Erkundigungen einzuziehen.

Darüber hinaus finden sich auf der Webseite des Career Centers unter den Top Links:
Länderinformationen
Berufsbereiche
Praktika- und Stellenbörsen

Soweit zu den mehr oder weniger strukturierten Programm-(Paket-)Angeboten. Alternativ, beziehungsweise in den meisten Fällen ergänzend zur Suche nach einem passenden Programm, lohnt es sich in den meisten Fällen, wenn Sie auch per Eigeninitiative Ihr Glück – also den perfekten Arbeitgeber für die Praxisphase – suchen. Das Glück auf diese Weise bei maximalen eigenen Einfluss- und Entscheidungsspielräumen in die eigenen Hände zu nehmen, führt dann zum Do it yourself! – in Eigenregie arrangierte internationale Praxisphasen.

Gründliche
Arbeitgebenden-Recherche

PLUS

Perfektes
Bewerbungsverhalten

GLEICH

Top-Chancen auf eine
Praktikumszusage


Die Kombination dieser zwei Schritte, Arbeitgebendenrecherche und Direktbewerbung, stellt vereinfacht aber treffend den Weg zum Praktikumsangebot dar. Ein Quäntchen Glück oder gute Kontakte („Vitamin B“ oder Netzwerke, wo vorhanden) schaden nie, aber die große Mehrzahl von Bewerber:innen um einen Praktikumsplatz basieren ihre Bemühungen auf der konsequenten Anwendung der richtigen Strategien und Methoden für die zwei genannten Schritte. Die weit verbreitete Unsicherheit, „das sei doch für das Ausland, noch dazu in einer Fremdsprache, nicht hinzukriegen“, ist an dieser Stelle vollkommen fehl am Platze. Das für erfolgreiche Praktikumsbewerbungen notwendige Know-how erwerben Sie unter anderem

  • durch die Lektüre von Bewerbungsratgebern, die auf das jeweilige Zielland zugeschnitten sind (wenn möglich unter Nutzung von Originalveröffentlichungen aus dem Zielland; Buchbestellungen über das Internet machen’s möglich). Auch im Career Center wird eine entsprechende „Handbibliothek“ ständig weiter ausgebaut,
  • über die systematische Durchsicht relevanter Webseiten (hierbei, wie generell immer im Web, die Qualität der Seiten sorgfältig beurteilen; von kostenpflichtigen Seiten möglichst Abstand nehmen),
  • durch das Wahrnehmen der im Career Center und in den Praxisbüros angebotenen Möglichkeiten von individuellen Beratungsgesprächen,
  • durch den Besuch von passenden Bewerbertrainings, die zum Beispiel vom Career Center Universität Bremen, von der Auslandsvermittlung der Agentur für Arbeit, von Kulturinstituten und ähnlichen Stellen angeboten werden.

Auf diesen Wegen entwickeln Sie im Vorfeld des konkreten Bewerbens Ihre eigene Expertise zum Erschließen der ausländischen Arbeitsmärkte, in denen Sie sich platzieren möchten. Zusätzlich erwerben Sie die absolut notwendigen Kenntnisse für Ihren kulturadäquaten Auftritt gegenüber den internationalen Arbeitgebenden.

Insbesondere die Schritte „Arbeitgebendenrecherche“ und „Das Bewerben“ sollen hier im Überblick dargestellt werden.

Die Auswahl der Firmen oder Organisationen, bei denen Sie sich bewerben, ist entscheidender für den späteren Erfolg, als vielfach angenommen wird. Kurz gesagt: »Es muss passen.« Tätigkeits- und Produktionsprofile von Arbeitgebenden müssen sich möglichst weitgehend mit dem Qualifikationsprofil und den speziellen Praktikumsinteressen der Bewerber:innen decken, damit das Match sich für beide Seiten lohnt.

Um diesen Interessensabgleich im Vorfeld durchführen zu können, ist es mit einer simplen Adressensammlung nie getan. Damit die Liste von potentiellen Arbeitgebenden – 20 bis 30 sollten es schon sein, die Sie als lohnenswerte Kandidaten zusammentragen – entsprechend selektiv zusammengestellt werden kann, muss bei der Auswahl unbedingt auf Detailinformationen zurückgegriffen werden. Diese finden Sie nicht nur auf den Homepages der Firmen (und dort auch nur begrenzt), sondern eher über große kommentierte Firmenverzeichnisse und Arbeitsmarktdatenbanken, die für die meisten Zielländer existieren.

Neben Plattformen für ausgeschriebene Stellen wie beispielsweise

gilt es also, gerade für Initiativbewerbungen eine individuell zusammengestellte Auswahl von zuverlässigen und aussagefähigen Quellen zu nutzen. Dazu können neben umfassenden Firmenverzeichnissen die Veröffentlichungen relevanter Berufsverbände und Handelskammern ebenso gehören wie zum Beispiel die Informationen der lokalen Arbeitsagenturen in den Zielländern. Mithilfe solcher Instrumente eröffnet sich dann die Möglichkeit, das erforderliche »Matching« zur Grundlage der Firmenauswahl zu machen.

Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, Snapchat aber auch karriereorientierte Netzwerke wie LinkedIn und Xing sowie auf bestimmte Branchen zugeschnittene Netzwerke im Internet können bei der Recherche und Suche nach einem Praktikumsplatz im Ausland helfen und ermöglichen einen sehr direkten Kontakt zu möglichen Arbeitgebenden. Daneben sollte aber auch die nicht-virtuelle Welt in die Recherche einbezogen werden. Denn zum Beispiel Jobbörsen oder Ehemaligentreffen können spannende Kontakte für die Recherche sein.

Nach der Recherchephase geht es dann darum, adäquat auf die potentiellen Arbeitgebenden zuzugehen. Dabei stellen sich eine Reihe Fragen:

  • Welche Bewerbungspapiere werden im Land meiner Wahl erwartet?
  • Bewerbe ich mich per Email oder direkt im Internet?
  • Sollte ich im Vorfeld telefonischen Kontakt zur Wunschfirma aufnehmen?
  • Wie sehen die einzelnen Schritte im Bewerbungsablauf aus?
  • Welche Regeln sollte ich bei der Kontaktaufnahme und Bewerbung beachten?
  • Gibt es »Tabu-Themen?«
  • Welche kulturellen Sensibilitäten sind zu beachten?
  • Wird erwartet, dass ich mich in der Landessprache bewerbe oder werden Bewerbungen auf Englisch bzw. in meiner Muttersprache akzeptiert?
  • Wird es ein Vorstellungsgespräch geben?
  • Wie wird es in der Regel ablaufen?

Diese Fragen stellen sich überall, die Antworten unterscheiden sich von Zielland zu Zielland teils erheblich. Da keine weltweit gültige Universalbewerbung existiert, besteht die Herausforderung darin, sich Zielland-spezifisch schlau zu machen – jedenfalls dann, wenn Sie eine perfekte Bewerbung für möglichst hochwertige Praktikumsangebote verfassen möchten. Sie können sich natürlich für einige Teile der Welt an englischsprachigen Formaten orientieren. Tatsache aber bleibt, dass jedes Land seine eigenen, auch kulturell bedingten, Eigenheiten entwickelt hat, wenn es um das Bewerben auf dem Arbeitsmarkt geht.

Diese nationalen Besonderheiten wirken sich auf das als optimal angesehene Format aus, auch wenn Sie letztendlich in vielen Fällen die englische Sprache als Medium benutzen. Selbst die Funktionalität des mit viel Aufwand entwickelten »Europass Lebenslaufs« wird dann eingeschränkt, wenn sie den entscheidenden Personen in dem (europäischen) Unternehmen, für die Sie arbeiten möchten, nicht geläufig ist. Auch hat sich der Europass CV im akademischen Bereich grundsätzlich nicht durchgesetzt. Sollte ein Unternehmen jedoch einen Europass CV wünschen bietet folgende Webseite alle wichtigen Informationen:
https://europass.cedefop.europa.eu/

Wer möglichst perfekt sein möchte, sollte sich also tatsächlich um detaillierte Informationen zu den jeweiligen landestypischen Bewerbungsmodalitäten bemühen. Dabei wären dann zum Beispieldie oben empfohlenen Bewerbungstrainings eine große Hilfe, mindestens aber sollten Sie sich entsprechendes Informationsmaterial besorgen.

Einen ersten Ansatzpunkt für die Suche nach soliden Informationen zum Bewerbungsvorgang bieten zum Beispiel die Erläuterungen und Verweise, die sich oftmals auf den Webseiten der nationalen Arbeitsagenturen finden. Jobvermittlungen, Handelskammern und häufig auch die Seiten der Botschaften bieten Ansatzpunkte, um zu den Themen Arbeitswelt und Bewerben solide Quellen zu identifizieren und zuverlässige Beispiele zu finden.

Besonders nützlich sind auch zentrale Anlaufstellen in den gewünschten Zielländern, die für die Information und Unterstützung der dortigen Studierenden zuständig sind, also zum Beispiel die Career Center an den Hochschulen des Ziellandes. Oft finden Sie dort, neben Ansprechpartner:innen dann auch umfassende Darstellungen zum kompletten Bewerbungsprozess, denn alleine mit der schriftlichen Fassung wird es in den meisten Fällen ja nicht getan sein.

Bei der Praktikumsbewerbung handelt es sich, wie bei jeder Bewerbung, um einen kommunikativen Akt. Um erfolgreich kommunizieren zu können, müssen Sie also als Teil der Vorbereitung auch die Fähigkeit erwerben, sich in der Fremdsprache verständlich zu machen, und im Übrigen selbst auch zu verstehen, worum es Ihren Gesprächspartnern geht. Nur so haben Sie eine Chance, positiv wahrgenommen zu werden und als geeigneter »Mitarbeiter auf Zeit« im Rahmen eines Praktikums angesehen zu werden. Diese Eignung sollte verständlich vermittelt werden, und das ist Ihre Aufgabe als Bewerber:in.

Um dabei zu überzeugen, sollten Sie sich im Vorfeld über die wichtigsten kulturellen Unterschiede und Besonderheiten in den Ländern, in denen Sie sich bewerben möchten, informieren und sich bei jedem Kontakt darauf einstellen. Wer von den Umgangsformen und Gepflogenheiten des gewünschten Gastlandes abweicht, wird den dadurch erzeugten ungünstigen Gesamteindruck in vielen Fällen auch durch exzellente Hochschulleistungen oder Vorkenntnisse nicht mehr wettmachen können.

Zu diesem Zweck sollten Sie interkulturelle Trainingsmöglichkeiten wahrnehmen, die gelegentlich in größere Bewerbertrainings integriert sind, als eigene Unterrichtseinheiten oder als Seminare angeboten werden. Nutzen Sie auch Ihre Kontakte zu ausländischen Kommilitonen, um mehr über deren Heimatländer, die Ihre Zielländer sein könnten, herauszufinden.

Die interkulturellen Grundkenntnisse, die Sie sich auf diese Weise aneignen, helfen generell bei allen Wegen und Ansätzen zur Praktikumssuche. Soweit es allerdings um die zu verwendenden Papiere und Formalien beim Bewerben geht, sollte deutlich zwischen den Erfordernissen strukturierter Programme (also Platzierungsangeboten oder Förderoptionen wie ERASMUS+) und den üblicherweise beim direkten Bewerben bei Firmen/Organisationen erwarteten Komponenten unterschieden werden. In den wenigsten Fällen sind diese Verfahren deckungsgleich, so dass Sie von den Erfordernissen des einen Verfahrens keine voreiligen Schlüsse auf die Notwendigkeiten des anderen ziehen dürfen.

Grundsätzlich gilt, dass die direkte Ansprache von geeigneten Arbeitgeber:innen fast immer mindestens eine empfehlenswerte Ergänzung zu den angebotenen strukturierten Praktikumsprogrammen darstellt und oftmals sogar die interessanteren Praktikumsplätze nach sich zieht. Die länderspezifische Vorbereitung sollte also in jedem Fall als ein Muss angesehen werden, denn nur »global« zu denken und dabei das Ausland als »international« zu vereinheitlichen, wird den spezifischen Eigenheiten Ihrer »Wunschländer« nur sehr begrenzt gerecht.

Im Folgenden finden sich weitergehende Informationen zu einigen der bei Bremer Studierenden beliebten Praktikumsregionen. In dem hier vorliegenden Rahmen kann es dabei nicht um Vollständigkeit gehen, sondern um einen Einstieg und den Verweis auf die wichtigsten Fakten und Quellen: ⇒ https://www.uni-bremen.de/de/career-center/angebote/top-links/laenderinformationen/

Erfahrungsberichte

Auf unserer Seite "Auslandspraktikum" erzählen Studenten und Studentinnen von Ihren Praktikumserfahrungen im Ausland.

zu den Video-Clips

Hier ein Beispiel: Bewerbung USA

Bewerbung im Ausland - Beispiel USA