Ein neuer Praxisleitfaden soll die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern verbessern, indem bei Organisation und Arbeitsabläufen die Lebenssituationen der Beschäftigten besser berücksichtigt werden. Dieser Leitfaden wurde im Auftrag des Sächsischen Staatsministerium für Soziales in einem Modellprojekt zum Gender Mainstreaming in zwei sächsischen Krankenhäusern erarbeitet, an dem das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) der Universität Bremen beteiligt war. Partnerinnen des BIPS waren Unternehmensberaterin Dipl.-Ing. Brigitte Wagner und – als Gesamtprojektleitung – das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE),
beide in Frankfurt am Main. Die Handreichung wird vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales herausgegeben.
Der Leitfaden mit dem Titel „Der Arbeitsort Krankenhaus: familienfreundlich und geschlechtergerecht“ zeigt anhand praktischer Beispiele, welche Schritte und Maßnahmen dazu geeignet sind, die verschiedenen Lebenssituationen von Frauen und Männern zu berücksichtigen. Damit soll eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Privatleben erreicht werden und der Abwanderung junger, gut ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte und dem drohenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.
Neben den Bedürfnissen des ärztlichen und des Pflegepersonals wurden auch Anforderungen der Verwaltung, die wirtschaftlichen Interessen der Krankenhäuser und die Gewährleistung des medizinischen Versorgungsauftrages bei der Erstellung des Leitfadens mit einbezogen. Auf dieser Basis können Krankenhäuser Strategien zur nachhaltigen familienfreundlichen und geschlechtergerechten Personalpolitik entwickeln und einen Ausgleich zwischen den Interessen des Unternehmens und der Beschäftigten herstellen. So kann der Leitfaden langfristig dazu beitragen, die Attraktivität ärztlicher und pflegerischer Berufe in stationären Bereich zu steigern.
Achtung Redaktionen:
Die Handreichung steht auf dem Sächsischen Publikationsserver zum Download bereit:
www.publikationen.sachsen.de/bdb/showDetails.do
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin
Dr. Ingeborg Jahn
Tel. 0421/5959652
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