Perspektivlosigkeit bei Jugendlichen aufgrund von Arbeitslosigkeit nach Verlassen der Schule sind gesellschaftlich und bildungspolitisch hoch relevante Themen. Dabei spielt die Ausbildungsunfähigkeit aufgrund von Verhaltensproblemen eine große Rolle. Mangelnde Kompetenzen im Sozial- und Arbeitsverhalten bis hin zu aggressivem, aber auch initativelosem, passivem Verhalten zeigen sich bereits in der Schule. Schlechte Schulleistungen können die Folge sein. Die Vermittelbarkeit in Praktikumsstellen, Ausbildung und Beruf sind dann erschwert. Als zentrale Voraussetzungen für einen gelungenen Übergang ins Berufsleben gelten sozial-emotionale Kompetenzen wie zum Beispiel Einfühlungsvermögen, eine realistische Selbsteinschätzung, Lernmotivation und Anstrengungsbereitschaft. Diese wichtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen durch das Schulprojekt „JobFit“ gefördert werden. Entwickelt wurde das Präventionsprogramm vom Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR) im Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen.
Das Schulprojekt „JobFit“ basiert auf einem verhaltenstherapeutischen Gruppentraining zum Aufbau von Arbeits- und Sozialverhalten, welches nun in einer Schulversion zur Berufsorientierung und Entwicklungsförderung von Jugendlichen vorliegt. Zielgruppe dieses Trainings sind Haupt- und Realschüler der 8. und 9. Klassenstufen, bei einem Altersspektrum der Jugendlichen von 13 bis 16 Jahren. Sie nehmen im Klassenverband unter Anleitung durch entsprechend geschulte Lehrkräfte für die Dauer eines Schulhalbjahres an dem Projekt teil. Nach Beendigung des Trainings bekommen die Schüler und Schülerinnen ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an dem „JobFit“-Projekt. Dieses kann einer schriftlichen Bewerbung beigelegt werden. Durch die intensive Auseinandersetzung mit beruflich relevanten Themen und das Erlernen sozial kompetenter Verhaltensweisen in schwierigen Situationen gewinnen die Jugendlichen wichtige Erfahrungen und Selbstvertrauen für die Zukunft.
Die Anwendung des Trainings in zahlreichen Haupt- und Realschulen in Bremen und im Bremer Umland ist erst durch großzügige Spende zweier Sponsoren ermöglicht worden. So finanziert die Robert-Bosch-Stiftung, die sich bundesweit für soziale, bildungspolitische und wissenschaftliche Projekte einsetzt, über zwei Jahre hinweg eine halbe Mitarbeiterstelle, die für die Koordination und die praktische Umsetzung des Schulprojekts zuständig ist. Als regionaler Sponsor setzt sich die SPARDA-Bank Hannover e.G. für die berufliche Förderung junger Menschen ein. Durch ihre Spende können interessierten Lehrerinnen und Lehrern kostenlos Arbeitsmaterialien für die Durchführung des präventiven Schulprojekts zur Verfügung gestellt werden.
Wetere Informationen:
Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften
Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation (ZKPR)
Prof. Dr. Ulrike Petermann
Prof. Dr. Franz Petermann
Dipl.-Psych. Philipp Heffter (Projektmitarbeiter)
Tel. 0421 218 -7073
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