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„Gesundheit im Doppelpack“: Gesundheitsforschung am Cognium

Am 11. März stellen in der Uni-Vortragsreihe die Professoren Klaus Pawelzik und Manfred Herrmann klinische und grundlagenwissenschaftliche Beiträge zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung vor

Die Vortragsreihe „Gesundheit im Doppelpack“ der Universität Bremen endet am Mittwoch, den 11. März 2009 um 18 Uhr im Haus der Wissenschaft mit Vorträgen der Kognitionswissenschaftler Klaus Pawelzik und Manfred Herrmann. Das gemeinsame Vortragsthema: „Gesundheitsforschung am Cognium“. Durch den Neubau des Cogniums, einem zentralen Gebäude der Neuro- und Kognitionswissenschaften an der Universität Bremen, sind erstmals verschiedene Arbeitsgruppen unter einem Dach vereint, die sich unter anderem auch mit klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Fragestellungen der Gesundheitsforschung befassen. Der Eintritt ist frei.

Kurzinformationen zu den Vorträgen:

In der Abteilung für Neuropsychologie und Verhaltensneurobiologie um Professor Manfred Herrmann werden mit modernen Verfahren der Bildgebung und Elektrophysiologie sowie mit molekularbiologischen Methoden verschiedene Erkrankungen des zentralen Nervensystems bzw. die Wirkmechanismen therapeutischer Ansätze untersucht. Ein zentrales Thema ist der Schlaganfall und die Möglichkeit, durch frühzeitige protektive Maßnahmen das Ausmaß der Hirnschädigung und die Langzeitfolgen für die Patienten zu reduzieren. Neuere Forschungsergebnisse zeigen beispielsweise, dass Erythropoetin (EPO) – in den vergangenen Jahren als unerlaubtes Dopingmittel im Sport zu trauriger Berühmtheit gelangt – in der Medizin dazu verhelfen kann, die Folgen eines Schlaganfalls – wie etwa Lähmungen oder Sprachstörungen – drastisch zu reduzieren.

In der Abteilung für Neurophysik um Professor Klaus Pawelzik werden Mechanismen der Informationsverarbeitung im Gehirn durch Modellierung, Computersimulationen und Analyse experimenteller Daten untersucht. Hierbei trägt ein verbessertes Verständnis der Kodierung von Signalen durch die Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn zu medizinischer Diagnostik und Rehabilitation bei. Mit modernen Verfahren der Datenanalyse wird der Informationsgehalt von Aktivitätsmustern genau quantifizierbar, was neuartige Wege der Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Signalverarbeitung im Gehirn eröffnet. Die rasanten Fortschritte beim Verständnis des „neuronalen Kodes“ erlauben bereits heute etwa die Extraktion von Bewegungswünschen aus Hirnsignalen, wodurch bei Gelähmten die direkte Gedankensteuerung von Prothesen ermöglicht wird. Außerdem werden durch präzisere Beeinflussung von Hirnaktivitäten Bewegungsstörungen wie zum Beispiel bei der Parkinsonerkrankung besser behebbar und sogar die Entwicklung von sensorischen Neuroprothesen erscheint in naher Zukunft möglich.

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Pressestelle
Eberhard Scholz



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