Wissenschaftlerinnen des MARUM, der Universität Bremen, des Forschungsinstituts Senckenberg Wilhemshaven und ihre neuseeländischen Partner an der Waikato Universität in Hamilton erhalten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2,4 Millionen Euro. Das hat der zuständige Bewilligungsausschuss der DFG jetzt beschlossen. Mit den Fördermitteln wird ein internationales Graduiertenkolleg eingerichtet, in dem Doktoranden und Doktorandinnen auf hohem internationalem Niveau ausgebildet werden sollen. Das zunächst für viereinhalb Jahre geförderte bilaterale Projekt der Universitäten Bremen und Waikato (Neuseeland) trägt den Titel ‚INTERCOAST – Integrierte Küsten- und Schelfmeerforschung’. Hintergrund ist die zunehmende Nutzung der Küsten- und Schelfmeere sowie die rasante Zunahme der Bevölkerungsdichte in diesen Regionen. Dies erfordert eine neue Generation von fachlich hochqualifizierten, selbstständig und interdisziplinär denkenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die den neuen Anforderungen, die in den nächsten Jahrzehnten auf uns zukommen, gewachsen sind.
„Ziel des Graduiertenkollegs ist es, eine neue Generation international ausgerichteter junger Forscherinnen auszubilden, die über die Grenzen ihres eigenen Fachs hinausblicken und auf die Herausforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet sind. Daher werden unsere INTERCOAST-Doktorandinnen etwa ein Drittel der dreijährigen Promotionszeit an der jeweiligen Partneruniversität verbringen“, sagt Antragsstellerin Prof. Katrin Huhn vom Bremer MARUM. „Dies ermöglicht es ihnen, international mit einigen der besten Wissenschaftler/innen auf ihrem Arbeitsgebiet zu forschen, zu lernen und zu publizieren“, betont die Geowissenschaftlerin. Neben fachlichen Kenntnissen sollen weitere Berufsqualifikationen im Bereich Personalführung und Projektmanagement vermittelt werden.
Beispielhaft sollen die Küstengewässer der Nordsee und der Bay of Plenty in Neuseeland vergleichend erforscht werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen Veränderungen der natürlichen Meeresumwelt und ihrer gesellschaftlichen Implikationen analysieren, verstehen, vorhersagen und, falls nötig, abmildern. Ein Schwerpunkt der fächerübergreifenden Zusammenarbeit liegt in der Meeresgeologie und -biologie. Zudem werden verwandte Fragestellungen aus den Sozial- und Rechtswissenschaften behandelt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei jeweils auf Veränderungen, die durch große Küstenbauprojekte ausgelöst werden, wie zum Beispiel im Bereich des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven oder des Tauranga Harbour in der Bay of Plenty (Neuseeland).
„Das Graduiertenkolleg INTERCOAST bündelt die Expertise der Universitäten Waikato und Bremen, die auf eine langjährige bewährte Kooperation aufbaut“, sagt Prof. Gerold Wefer und verweist auf die gut etablierten Forschungs- und Ausbildungsbedingungen im Bereich der Meereswissenschaften, die an beiden Universitäten bestehen. „Dabei handelt es sich um das über viele Jahre entwickelte Ausbildungsprogramm des ‘European College for Marine Sciences’ ECOLMAS, die im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderte internationale Graduiertenschule ‘Global Change in the Marine Realm’ GLOMAR und um das Master-Studienprogramm ‚Marine Geosciences’. Letzteres ermöglicht es Studierenden aus Bremen und Neuseeland, ohne Zeitverlust die Hälfte der zweijährigen Ausbildung an der jeweiligen Partneruniversität zu verbringen“, führt der Direktor des Bremer Forschungszentrums und Exzellenzclusters MARUM aus.
Insgesamt richtet die DFG 14 neue Graduiertenschulen ein, davon vier internationale, die den Doktorandinnen und Doktoranden die Chance bieten, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau und unter hervorragenden Bedingungen im Ausland zu forschen.
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Albert Gerdes
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