Informatik trifft Kunst heißt es wieder, wenn sich am Donnerstag, den 8. April 2010 um 19:30 Uhr in der Concordia der Vorhang hebt für die neue Inszenierung des theaterlabors „Der Schuhu und die fliegende Prinzessin“. Studierende aus dem Bachelorprojekt „Perform!“ des Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen haben gemeinsam mit den Theatermachern Ideen entwickelt und technisch umgesetzt. Die Kooperation zeigt, wie interaktive Medien Teil der Inszenierung sein können. Zum einen als live während der Aufführung gestaltetes Bühnenbild und zum anderen als Möglichkeit für die Schauspieler, mit einer Art Fernbedienung à la Wii über Gesten visuelle Effekte und/oder Töne zu erzeugen. Interaktive Medien bieten so ganze neue Elemente von ästhetischer Gestaltung für das Theater. Oder wie Theaterleiter Maik Romberg es ausdrückt: „Mit der Kooperation gewinnen wir Visualisierungselemente für die Aufführung, die sonst selbst in großen Stadttheatern technisch und logistisch nur schwer zu realisieren sind.“ Die weiteren Termine: 9., 10., 15. und 16. April um 19.30 Uhr sowie am 14. April um 10.30 Uhr.
Diese bislang einzigartige Kooperation ist Teil der Forschungsarbeit des TZI im Bereich Entertainment Computing. Das Team von Professor Rainer Malaka beschäftigt sich grundsätzlich mit der Verbindung von digitalen und physischen Elementen, wie Stimme oder Tanz, in der Performance. So lässt sich über den Einsatz von Sensorik am Körper die Gestik und Bewegung von Tänzern oder Schauspielern in visuelle Muster auf einer Leinwand übersetzen. Erste eigene Performances zu diesem Thema haben die Grenzgänger zwischen IT und Kunst am TZI bereits konzipiert und aufgeführt.
Autor Peter Hacks liefert in seiner märchenhaften Politparabel „Der Schuhu und die fliegende Prinzessin“ viel Stoff zum Nachdenken. In seiner fantastischen Figurenwelt lässt er die großen Gesellschaftsentwürfe aufmarschieren und legt sie gnadenlos auf den Prüfstand. Der Schuhu, ein hochintelligenter Vogelmensch, erlebt auf seinen Reisen durch die Welt viel Furchtbares: angstgesteuertes Duckmäusertum der Untertanen, absurd-menschenverachtende Eitelkeit der Herrschenden. Schließlich trifft er die flatterhaft-liebliche fliegende Prinzessin, eine schicksalhafte Begegnung – bis auch sie den süßen Versuchungen des imperialistischen Großkapitalismus erliegt und der Schuhu seine Reise allein fortsetzt. Doch was wäre ein Märchen ohne Happy End?
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