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„unifreunde“ verleihen Bernd-Artin-Wessels-Preis

Exzellente Kooperationen zwischen Wissenschaft und mittelständischer Wirtschaft zu fördern, das hat sich Bernd-Artin-Wessels auf seine Fahnen geschrieben und lobt seit 2005 den gleichnamigen Preis aus. Am Montag, den 2. November 2009, vergibt nun der Verein „unifreunde e. V." den Bernd-Artin-Wessels-Preis 2009, der diesmal an Professor Christof Büskens vom Zentrum für Technomathematik der Universität Bremen und die Firma Westfalia geht. Die Preisverleihung findet um 18 Uhr im Rahmen einer "unifreunde"-Mitgliederversammlung in der Jacobs Universiy Bremen statt.

Mit der Vergabe des Bernd-Artin-Wessels-Preises wird die Bedeutung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft für das Land Bremen gewürdigt. Auswahlkriterien sind ein hoher Innovationsgrad, der Nutzen des Projekts für das Unternehmen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit beider Partner.

Den mit 3.500 Euro dotierten Bernd-Artin-Wessels-Preis 2009 erhält Professor Christof Büskens, Leiter der Arbeitsgruppe Optimierung und Optimale Steuerung im Zentrum für Technomathematik, für das Projekt „Aviator™“. Es geht dabei um den Einsatz von Kransystemen in der Hochregallagertechnik. Mit Unterstützung der Firma Westfalia wurde mit dem Aviator™ eine innovative voll automatisierte Lagerbedientechnologie für den Bereich von Hochregalanwendungen entwickelt, bei dem die Ladung mittels eines an Seilen befestigten Lastaufnahmemittels transportiert wird. Als Alternative zu klassischen Lösungsvarianten mit flurgeführten Regalbediengeräten, lehnt sie sich an die Konstruktion von Hallenkränen und Containerverladebrücken an. Die Vorteile eines solchen deckengeführten Lagersystems liegen auf der Hand: Niedriges Eigengewicht steht für geringe Herstellungs- und Betriebskosten. Außerdem ist es mit dieser flurfreien Technologie möglich, die Gasse zwischen den Regalen zeitgleich anders zu nutzen. An die Bodenkonstruktion werden zudem keine besonderen Anforderungen gestellt.

Ein ungelöstes Problem war bisher das ungewollte Pendeln der Last im Auftragspunkt. Mittels neuester Methoden ist es den Mathematikern nun gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, dass die Last nicht nur schwingungsfrei und millimetergenau im Hochregal positioniert, sondern gleichzeitig auch noch die optimale Fahrweise festlegt. So werden z.B. bei einem hohen Lagerdurchsatz zeitminimale Bahnen berechnet, bei geringerem Lagerungsaufwand wird eine optimale Ressourcen schonende Fahrweise bestimmt.

Die Kooperation zwischen Technomathematik und der Firma Westfalia erstreckt sich bis in die Lehre und Forschung hinein. So übernahm Westfalia in enger Kooperation mit der universitären Arbeitsgruppe mehrere Praktika im Rahmen von einjährigen Modellierungsseminaren, die für Studierende der Technomathematik in Bremen Pflicht sind. Dies ist Forschungskooperation vom frühest möglichen Zeitpunkt an. Gemeinsam wurden zudem Diplomarbeiten initiiert und betreut, Promotionen sind entsprechend thematisch ausgerichtet.