Gewalt hatte in der Vormoderne viele Gesichter: Kriege und Fehden, bewaffnete Überfälle und terroristische Akte, Körperstrafen, Wirtshausschlägereien und als „Züchtigung“ gerechtfertigte häusliche Übergriffe gegen Ehefrauen, Kinder und Dienstboten. Kein Wunder, dass das Bild der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gesellschaft lange von Aggression und Gewalttätigkeit bis hin zur Grausamkeit geprägt war. Neuere Ansätze von der historischen Kriminalitätsforschung bis zur kulturwissenschaftlich orientierten Militärgeschichte haben allerdings inzwischen mit manchem Klischee aufgeräumt. Das interdisziplinäre Colloquium „Gewalt im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“ bietet am Freitag, 29. Januar 2010 mit vier kurzen, anschaulichen Beiträgen Stoff für eine differenzierte Diskussion darüber, welche Funktionen und Formen gewaltsames Handeln in der Vergangenheit hatte und wie es erlebt und sanktioniert wurde.
Die Veranstaltung des Instituts für Mittelalter- und Frühzeitforschung und des Instituts für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen findet von 15 bis 18 Uhr im Studierhaus auf dem Boulevard der Universität Bremen statt. Sie wendet sich ausdrücklich an Studierende und ein breites interessiertes Publikum. Bei den Referenten handelt es sich um Geschichtswissenschaftler der Universitäten Hamburg, Bremen, Hannover und Osnabrück. Das Programm sowie weitere Informationen gibt es im Internet unter www.geschichte.uni-bremen.de .
Achtung Redaktionen: Medienvertreter sind eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen und darüber zu berichten.
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Institut für Geschichtswissenschaft/ Abteilung „Geschichte des Mittelalters“
Prof. Dr. Cordula Nolte
Tel. 0421 218-67230
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