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Doktorandenausbildung: Bremer Impulse für La Paz

Nr. 085 / 27. März 2015 SC

Die Bremer Exzellenz-Universität hat international auch in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses einen guten Ruf. Ein Beispiel: Die Doktorandenförderung an der Universidad Mayor de San Andrés (UMSA) in La Paz (Bolivien). Bereits seit zehn Jahren unterstützt die Universität Bremen dort Entwicklung, Begleitung und Evaluierung eines internationalen multidisziplinären Doktorandenprogramms an dem zentralen fakultätsübergreifend arbeitenden CEPIES-Institut (Centro Psicopedagógico y de Investigación en Educación Superior). Diese Kooperation ist jetzt aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit der Universität La Paz und Bremen um weitere fünf Jahre verlängert worden. Die gemeinsame Aufgabe besteht nun darin, postgraduierte Studienprogramme zu reformieren und Qualitätsstandards der universitären Bildung zu sichern.

„Nach zehn Jahren der Zusammenarbeit kann man von einer Kooperation „auf Augenhöhe“ sprechen“, sagt die Bremer Uni-Professorin Monika Fikus aus dem Fachbereich Kulturwissenschaften, die auf Bremer Seite die Kooperation organisiert. Einerseits existiert auch in Europa eine rege Debatte über Reformen der Promotionsphase und anderseits beschreitet der Vielvölkerstaat – unter der Führung des indigenen Präsidenten Evo Morales – beispielhaft für viele Staaten Lateinamerikas einen neuen Weg der Entwicklung des Landes aus (post)kolonialen Strukturen, der zwischen dem Anschluss an Standards westlicher Wissenschaft und der Wahrung traditioneller Wissensformen entlang führt." Inzwischen haben sich gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsfelder ergeben. Dazu gehören die Themen Dekolonialisierung von Wissenschaft, Wissen und Macht oder – Stichwort „Buen Vivir“ – nachhaltige Wirtschaft und materieller Wohlstand in Einklang mit der Umwelt und sozialen Normen.

Jährlich sind mehrere Wissenschaftler der Universität  Bremen verschiedener Fachbereiche als Lehrende in der Universität von La Paz tätig. Dabei übernehmen Betreuung und Begutachtung von Dissertationen. Im Gegenzug kommen bis zu drei Doktorandinnen oder Doktoranden der UMSA zu Forschungsaufenthalten an die Uni Bremen, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst mitfinanziert werden.

Die UMSA ist mit mehr als 72.000 Studierenden und 2.000 Lehrenden die größte staatliche Universität in Bolivien. Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen des Doktorandenprogramms sind mittlerweile in Führungspositionen an bolivianischen Universitäten aufgestiegen und etablieren die auch mit Hilfe der Uni Bremen erarbeiteten Bildungsstandards landesweit.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Prof.Dr.Dr. Monika Fikus
E-Mail: mfikusprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de