Nr. 388 / 10. Dezember 2010 SC
Kfz-Unfallschaden-Abwicklung: in einem Kfz-Instandsetzungs-Betrieb eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit, die von der richtigen Ansprache des betroffenen Autofahrers nach einem Unfallschaden über die elektronische Schadenkosten-Kalkulation bis hin zur Abrechnung mit der Versicherung eine hohe Zuverlässigkeit und Kundennähe verlangt. Das Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen hat diese Anforderungen erkannt und reagiert jetzt mit einem neuen Qualifizierungsangebot im Master of Education für angehende Kfz-Lehrkräfte. Das stark auf Kfz-Service und -Reparatur ausgerichtete Institut qualifizierte unter der Leitung von Professor Georg Spöttl (ITB) in einem Pilotprojekt neun Studierende in allen erforderlichen Ausbildungsinhalten. Der Schwerpunkt lag dabei auf der theoretischen Analyse und der praxisgerechten Handhabung eines Schadenablaufs, so wie ihn der betriebliche Serviceberater beherrschen muss.
Die Ausbildung fand in vier Blöcken statt: „Eigenständige Vorbereitung Karosserietechnik“, „Karosserietechnik und EDV-Schadenkalkulation“, „Praxis-Erfahrung in Instandsetzungsbetrieben“ und „Grundlagen Kfz-Schadenrecht und Betriebsführung“. Im Anschluss wurde eine Abschlussprüfung über alle Modulschwerpunkte durchgeführt. Die Prüfung, bei der jeder Studierende eigenverantwortlich eine EDV Schadenkalkulation erstellte, wurde von allen Teilnehmern erfolgreich abgelegt.
Die Berater und Trainer des Qualifizierungsangebots sind allesamt anerkannte Branchen-Experten: Karl Damschen – vom Ing. Büro Damschen mit angeschlossenem virtuellem Institut Unfallschaden-Management – führte durch das gesamte Training. Den speziellen Part der EDV-Unfallschaden-Kalkulation übernahm der weltweit tätige Solera-Konzern, der in Deutschland als „Audatex“ eine marktführende Rolle einnimmt. Jan Stewen, Projektverantwortlicher von „Audatex“, und Lektor Michael Becker sorgten in dem Seminar für den richtig dosierten Input. Unterstützt wurden sie von Nils Petermann vom ITB.
„Es wurde ein wichtiger Schwerpunkt der Fahrzeugtechnik für angehende Studienräte an beruflichen Schulen erfolgreich erprobt“, fasst Spöttl zusammen. „Das ITB setzt nun die Projekt-Forschungsarbeit fort und wird die Grundlagen für eine anerkannte Zusatz-Ausbildung „Unfallschaden-Management“ im Rahmen des Lehramts an beruflichen Schulen in der Fachrichtung Fahrzeugtechnik schaffen. Darüber hinaus ist geplant, das ITB selbst als „Zertifizierungsstelle“ einzurichten, um die Qualifizierung sicherzustellen.“
Florian Puschmann
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut Technik und Bildung
Prof. Dr. Georg Spöttl
Tel. 0421 218 4648
E-Mail: spoettlprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de