Nr. 169 / 19. Juni 2015 RO
Kann ein normaler Chor argentinischen Tango? Und wie! Das beweist jetzt der Chor der Universität Bremen bei den drei Semesterabschlusskonzerten am 4. Juli um 20 Uhr in der Gutsscheune Stuhr, am 5. Juli um 19 Uhr im „Haus am Walde“ und am 16. Juli um 19.30 Uhr auf der Breminale. Alles, was einen Chor ausmacht wird, hier gefordert: Massivität des Klangs, emotionale Präsenz, Eindringlichkeit und Kraft. Universitätsmusikdirektorin Dr. Susanne Gläß, die den Chor der Universität leitet, und Juan María Solare, Komponist und Leiter des Tangoorchesters der Universität, haben sich zusammengetan und das Konzept eines originär für den Chor komponierten Tangozyklus entwickelt. Die meisten Tangos sind nur mit Instrumenten oder höchstens mit einer Solostimme besetzt. Was bisher fehlte, sind reine Chor-Werke. Das haben die beiden Vollblutmusiker nun geändert – das Ergebnis kann sich hören lassen.
Caissa ist die Muse des Schachspiels
Der gebürtige Argentinier Solare lebt seit 15 Jahren im Raum Bremen und bewegt sich als Komponist und Pianist frei zwischen Tango Argentino und Neuer Musik. Seinen Tangozyklus „Caissas Gedächtnis“ hat er für vier- bis achtstimmigen Chor und Klavier komponiert. „Caissa“ ist die Muse des Schachspiels. Als Texte liegen der Komposition Gedanken aus der Schachwelt zu Grunde, die gleichzeitig auch als Chiffren für das Leben im Allgemeinen verstanden werden können. So verbindet sich in dem Werk die Konzentration des Schachspiels mit der rhythmischen Spannung des modernen Tango Argentino zu einem lebhaften Chorwerk. Die Karin und Uwe Hollweg Stiftung hat der Universität großzügig Mittel für den Kompositionsauftrag zur Verfügung gestellt.
400 Mitwirkende bei der Musik aus Lateinamerika
Die Uraufführung ist Teil der Semesterabschlusskonzerte „Musik aus Lateinamerika“, an denen neben dem Chor auch noch das Orchester und das Tangoorchester der Universität sowie der Popchor der Hochschule für Künste mit eigenen halbstündigen Beiträgen teilnehmen werden. Das große sinfonische Orchester spielt, dirigiert von Susanne Gläß, mexikanische Musik, darunter Márquez‘ mitreißenden Danzón No. 2. Der Popchor unter der Leitung von Micha Keding singt populäre brasilianische Bossa-Nova-Songs wie „Black Orpheus“. Juan María Solare tritt nicht nur als Komponist von „Caissas Gedächtnis“ in Erscheinung, sondern zusätzlich als Leiter des Tangoorchesters mit argentinischen Tangos von 1898 bis heute. Das Publikum kann sich auf Konzerte mit fast 400 Mitwirkenden und mit drei verschiedenen Dirigentinnen und Dirigenten freuen.
Konzerte „Musik aus Lateinamerika“
• Sonnabend, 4. Juli, 20 Uhr, Gutsscheune Stuhr/Varrel, Eintritt 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, VVK Nordwestticket und Rathaus Stuhr (ohne Popchor)
• Sonntag, 5. Juli, 19 Uhr, Garten des „Haus am Walde“ (bei schlechtem Wetter im GW1-Hörsaal der Universität/gegenüber vom Universum), Eintritt frei, Spenden willkommen
• Donnerstag, 16. Juli, 19.30 Uhr, Tanzboden auf der Breminale (nur Chor der Universität mit „Caissas Gedächtnis“), Eintritt frei
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Dr. Susanne Gläß, Universitätsmusikdirektorin
Tel.: 0421 218 60109
E-Mail: sglaessprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.uni-bremen.de/orchester-chor
„Caissas Gedächtnis“: www.uni-bremen.de/de/orchester-chor/presse/aktuelle-werkeinfuehrung
Fotos von Juan Maria Solare: www.juanmariasolare.com/Solare_JuanMaria_2005_by_Lea_Dietrich_100.jpg oder www.juanmariasolare.com/Solare_JuanMaria_2005_by_Lea_Dietrich_043.jpg