Nr. 374 / 30. November 2010 RO
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise war in den vergangenen Monate zentrales Thema sowohl in den Medien als auch in der öffentlichen Diskussion: Im Krisenfall ist es der Staat, der als Retter einspringt und das Krisenmanagement und vor allem die Kosten privat erzeugter Risiken übernimmt. Die Krise hat einige sicher geglaubte Überzeugungen der Staatsswissenschaft in Frage gestellt. So wurde auch viel über die (vermeintliche) Rückkehr eines ‚starken Staates’ diskutiert. Ist angesichts der staatlichen Rettungsaktionen und den Interventionen in das Wirtschaftsgeschehen die These von dem in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkten Staat hinfällig geworden? Mit dieser Frage beschäftigt sich am 3. und 4. Dezember 2010 die Tagung „Staat und öffentliche Verwaltung: Krisenretter oder Krisenverlierer?“, die im Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen, am Barkhof stattfindet.
Während in der öffentlichen Berichterstattung die Finanz- und Wirtschaftskrise schon wieder langsam an Bedeutung verliert, kommt sie in der öffentlichen Verwaltung und in den Politikfeldern jetzt erst richtig an. Eine der jetzt schon absehbaren Folgen ist, dass die Instrumente des staatlichen Krisenmanagements - Bankenrettungsaktionen, Konjunkturprogramme - die ohnehin prekäre Haushaltslage der öffentlichen Hand weiter verschärfen. Gerät der öffentliche Sektor durch die Rettung der Wirtschaft selbst in eine Krise? Auf der Tagung werden sowohl die Reaktionen des Staates und seiner öffentlichen Verwaltung auf die Krise wie auch die Folgewirkungen der Krise und vor allem des Krisenmanagements auf die öffentliche Verwaltung diskutiert. Eine Anmeldung ist unter E-Mail tklenkprotect me ?!zes.uni-bremenprotect me ?!.de erforderlich.
Weitere Informationen
Universität Bremen
Zentrum für Sozialpolitik
Dr. Tanja Klenk
Tel.: 0421 218-4370
E-Mail tklenkprotect me ?!zes.uni-bremenprotect me ?!.de