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Technisches Wörterbuch für die arabische Welt

Erster Band „Kraftfahrzeugtechnik“ jetzt online verfügbar

Nr. 146 / 26. Mai 2010 SC

 

Der Zugang zum Wissen der Welt ist Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung. Für junge Menschen in den arabischen Staaten ist dieser Zugang jedoch mit hohen Hürden versehen. Ein großes Hindernis stellt dabei die Sprachbarriere zu den Industrieländern des Nordens dar. Viele Unternehmen bieten ihre Handbücher und die Bedienoberflächen elektronischer Geräte nur auf Englisch an. Deshalb ist ein Großteil der Praktiker darauf angewiesen, sich grundlegende Kenntnisse der englischen Techniksprache anzueignen. Dies wird durch die fehlende Klarheit über die richtige arabische Entsprechung zahlreicher technischer Begriffe zusätzlich erschwert. Denn angesichts der Vielfalt der gesprochenen Dialekte existieren häufig keine eindeutigen und einheitlichen Begriffe für technologische Neuerungen in der Region. Die mangelnde Präzision der arabischen Techniksprache macht sich besonders im Berufsalltag bemerkbar. So ist es nicht selten, dass Menschen aus verschiedenen arabischsprachigen Ländern bei Fachgesprächen auf eine dritte Sprachen ausweichen müssen, um sich zu verständigen. Das Projekt zur Erstellung eines viersprachigen technischen Online-Wörterbuchs setzt hier an. Es wurde 2008 vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Auftrag gegeben und wird von der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), dem Goethe-Institut in Kairo, dem Institut Technik und Bildung der Universität Bremen und arabischen Partnern durchgeführt. Mit dem Wörterbuch soll in zwanzig Bänden die Grundlage für die einheitliche Übersetzung von Lehrbüchern, Curricula und technischen Handbüchern geliefert werden. Für die gesamte Reihe hat das Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen das didaktische Konzept erstellt. Für den ersten Band „Kraftfahrzeugtechnik“ haben Mitarbeiter des Institutes rund 5.000 Begriffe aus der Kraftfahrzeugtechnik und dem Kfz-Service für das Wörterbuch festgelegt und beschrieben, die anschließend vom Goethe-Institut in Kairo in die englische, französische und arabische Sprache übersetzt wurden. Seit Mitte Mai steht das Wörterbuch kostenlos unter www.arabterm.org zur Verfügung. Illustrationen und Begriffserläuterungen in arabischer Sprache erhöhen den Nutzwert noch zusätzlich. Ein interaktives Forum bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Nutzern über den Inhalt auszutauschen und gegebenenfalls auch Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Weitere Informationen:Universität Bremen Institut Technik und Bildung (ITB) Prof. Dr. Georg Spöttl Tel. 0421 218-4648  pkaune@uni-bremen.de  http:// www.arabterm.org