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Universität Bremen will ausländischen Absolventen den Übergang in den regionalen Arbeitsmarkt erleichtern

Bremen ist Mitglied im bundesweiten Beratungsnetzwerk „Willkommensregionen“ der Bertelsmann Stiftung / neues Programm an der Universität „Mind the gap“ startet im Wintersemester

Nr. 237 / 15. September 2015 KG

Welche Hürden müssen ausländische Studierende nehmen, wenn sie nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums in Deutschland bleiben wollen? Das ist eines der Themen des bundesweiten Beratungsnetzwerks „Willkommensregionen für ausländische Studierende“. Zum Netzwerk gehören insgesamt 12 Hochschulstandorte. Dabei ist auch der Wissenschaftsstandort Bremen, vertreten durch die Universität. Am Auftakttreffen in Berlin nahmen außerdem Vertreterinnen und Vertreter aus Aachen, Hannover, Heilbronn, Jena, Konstanz, Nürnberg, Osnabrück, Paderborn, Potsdam, Stuttgart und Ulm teil. Ziel ist es, den Übergang von ausländischen Studierenden in den regionalen Arbeitsmarkt zu fördern. Das Beratungsnetzwerk wird von der Bertelsmann Stiftung begleitet und wissenschaftlich evaluiert.

In Bremen arbeiten die Hochschulen sowie weitere Partner wie die Handelskammer, die Agentur für Arbeit, das Stadtamt und Jobinitiativen seit mehr als zwei Jahren im „Netzwerk Arbeitsmarktperspektiven für ausländische Studierende“ zusammen, das die Universität initiiert hat. „Es ist unser Ziel, ausländischen Studierenden den Übergang in den regionalen Arbeitsmarkt zu erleichtern und Unternehmen in der Region für das Potenzial unserer Absolventinnen und Absolventen zu sensibilisieren“, sagt Yasemin Karakaşoğlu, Konrektorin für Internationalität und Diversität. „Dass unsere Bewerbung um eine Beteiligung im Beratungsnetzwerk der Bertelsmann-Stiftung erfolgreich war, zeigt dass auch hier der Wissenschaftsstandort Bremen bundesweit in führender Rolle aktiv ist.“

An der Universität Bremen studieren rund elf Prozent Ausländer vor allem in den Ingenieurswissenschaften, der Informatik, den Elektro-und Produktionswissenschaften und den Wirtschaftswissenschaften. „Zwei Drittel von ihnen würden nach ihrem Abschluss gern in der Region bleiben“, sagt Annette Lang, Leiterin des International Office der Universität Bremen. „Es schaffen aber nur etwa 40 Prozent.“ Informationslücken, Sprachbarrieren und die Befürchtung, auf dem Arbeitsmarkt nicht gewünscht zu werden, seien Hemmnisse auf Seiten der interessierten Studierenden. Aber auch auf Seiten der Unternehmen gibt es Barrieren bei der Einstellung dieser hochqualifizierten Absolventen und Absolventinnen. Die Universität will insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen ansprechen und zugleich die Studierenden unterstützen. „Mind the Gap“ (Auf die Lücke achten) heißt deshalb ein neues Programm an der Universität Bremen, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert wird. Nach einer Pilotphase startet es jetzt regulär im Wintersemester 2015/2016. Beteiligt sind das International Office und das Career Center der Universität. Die Studierenden erhalten in zwei Semestern in verschiedenen Modulen Bewerbungstraining und Sprachtraining und besuchen Unternehmen, um erste Kontakte zum gegenseitigen Kennenlernen zu  knüpfen.

Vom bundesweiten Beratungsnetzwerk erwartet die Universität Austausch und Anregungen. „Die Regionen sind sehr unterschiedlich aufgestellt“, sagt Annette Lang. „Wir haben das Thema Flüchtlinge eingebracht, und dazu einen intensiven Austausch initiiert. Überlegt werden muss, wie gemeinsam mit der Politik nachhaltige Angebote an den Hochschulen gemacht werden können. Es geht darum, dass die informellen Angebote, die als schnelle Reaktion auf die ersten Flüchtlingsströme entstanden sind, zu Regelangeboten werden müssen. Die Hochschulen müssen sich darauf einstellen können, dass die Menschen nicht nach ein bis zwei Semestern wieder gehen, sondern dauerhaft bleiben und ein reguläres Studium absolvieren wollen.“

Informationen zum Netzwerk: http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/einwanderung-und-vielfalt/projektnachrichten/willkommenskultur-fuer-auslaendische-studierende-entwickeln/

Weitere Informationen:
Universität Bremen
International Office
Dr. Annette Lang
Tel.:0421 218 60361
E-Mail: annette.langprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de