Jenseits von Synthese und Integration / Beyond Contradiction
Wie lässt sich das Potential von Widerspruch für die Untersuchung von Wissenspolitiken fassen? Die ist keineswegs eine rein akademische, abgehobene sondern eine eminent politische Frage. Wie organisieren heterogene Gesellschaften ihren Umgang mit Differenz und Diversität im Bereich von Wissen und Wissenschaft und welche Rolle spielen dabei Figuren, Rhetoriken und Wissenspraktiken des Widerspruches? Müssen wir lernen, jenseits binärer Ausschließungsverhältnisse viel stärker in Dimensionen partieller Verbindungen und hybrider Mischungen zu denken? Wofür ist der Widerspruch produktiv und wie funktioniert Widersprechen? Wie spielen sich Widerspruch und Widersprechen in so unterschiedlichen Feldern wie Netz- und Migrationspolitiken, indigenem Wissen, Antirassismus/Rassismus, postkolonialen Auseinandersetzungen in der Wissenschaft, in Literatur und Film aus? Die internationalen Referent*innen aus verschiedenen Disziplinen präsentieren Fallbeispiele mit Bezug auf Indien, die Karibik, die Türkei, Australien, Inuit-Kulturen, Europa, Südafrika und Israel und Palästina.
Die Vorlesung entwirft den Horizont einer global verflochtenen, westlich-hegemoniale Positionen aufbrechenden Kultur-, Literatur- und Sozialwissenschaft. Im Zentrum der Vorträge steht immer wieder die Frage nach einer kritischen Analyse globaler Verflechtungen in Wissenschaft, Politik und Lebenswelten.
Die Vorlesungsreihe findet statt immer mittwochs von 18-20 Uhr in der Rotunde im Cartesium. (Beginn: 12.04.2017, Ende: 05.07.2017)
Konzeption: Katrin Amelang, Gisela Febel, Michi Knecht, Anna-Lisa Müller & Anne Rohrbach
Kontakt
Anne Rohrbach
Universität Bremen
Verbundforschungsinitiative „Worlds of Contradiction“
Koordinatorin Projektbereich "Wissensformen"
Büro: GW2, B3150
Telefon: +49 421 218-68499
E-Mail: anne.rohrbachprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Website: www.woc.uni-bremen.de