Nr. 235 / 1. September 2016 RO
Mit dem einprägsamen Namen ARTIST – „Action Research to Innovate Science Teaching“ startet ein neues Projekt an der Universität Bremen. Die Europäische Union fördert dieses Projekt zur Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften in den Naturwissenschaften mit 900.000 Euro. Koordiniert wird ARTIST von Professor Ingo Eilks vom Institut für Didaktik der Naturwissenschaften der Universität Bremen. Beteiligt sind weitere Partnerhochschulen aus Irland, Österreich, der Türkei, Georgien, den Philippinen und Bremens Partnerstadt Haifa in Israel. ARTIST startet im Oktober und wird für drei Jahre gefördert.
Aktionsforschung – durch forscherisches Handeln die Praxis verbessern
Aktionsforschung, englisch Action Research, ist ein Ansatz, in dem Praktikerinnen und Praktiker wie beispielsweise Lehrerinnen und Lehrer selber kleine Forschungsstudien zur Verbesserung ihres Unterrichts durchführen. Die Lehrkräfte lernen, wie man durch forscherisches Handeln, etwa das systematische Beobachten oder Befragen, den Unterricht besser versteht und erkennt, wie Veränderungen wirken. Die zehn Partnerhochschulen aus sieben Ländern arbeiten im Projekt zusammen wobei jeder Projektpartner kleine Netzwerke von interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Schulen und Lehrkräften aufbauen will. Einbezogen werden auch die Studierenden der Uni Bremen. Die jeweiligen Universitäten unterstützen und begleiten dann die Schulen auf ihrem Weg zu besserem Unterricht. Aktionsforschung hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr Aufmerksamkeit und Anwendung erfahren. Das Projekt ARTIST will hier weiterhelfen.
Ziel: Verbesserungen von Unterricht, beruflicher Orientierung und Ausbildungsfähigkeit
Immer wieder hört man Klagen über mangelnde Motivation im Chemie- und Physikunterricht, über Nachwuchsmangel in naturwissenschaftlich-technischen Berufen oder eine unzureichende Ausbildungsfähigkeit der Schulabsolventinnen und -absolventen. „Hier will ARTIST ansetzen. Wir wollen in unseren Teilprojekten mehr Authentizität und Interesse im naturwissenschaftlichen Unterricht erreichen, auf bessere berufliche Orientierung abzielen und in Abstimmung mit Industrie und Ausbildungsbetrieben die Ausbildungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern verbessern“, sagt der Bremer Projektkoordinator Ingo Eilks. Dies geschieht in einem internationalen Konsortium aus Ländern mit ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen. „Es wird spannend, mit- und übereinander zu lernen und neue Dinge zu gestalten. Das hat sich auch in vergangenen Projekten gezeigt, in denen wir bereits mit einem Teil unserer jetzigen Partner zusammengearbeitet haben“, so Eilks weiter.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Didaktik der Naturwissenschaften
Prof.Dr. Ingo Eilks
Tel.: 0421 218 – 63280
Mobil 0170 324 8543
E-Mail: ingo.eilksprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.chemiedidaktik.uni-bremen.de