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„Adrian hat gar kein Pferd“ erhält den HUCKEPACK Bilderbuchpreis

Den diesjährigen HUCKEPACK-Bilderbuchpreis erhält „Adrian hat gar kein Pferd“ von Marcy Campbell und Corinna Luyken. Der Preis wird bereits zum fünften Mal vom Institut für Bilderbuchforschung der Universität Bremen gemeinsam mit der Phantastischen Bibliothek Wetzlar vergeben.

Im vergangenen Jahr war es eine glanzvolle Veranstaltung in der Bremer Stadtbibliothek, in diesem Jahr muss sie durch die Corona-Krise ausfallen, die Verleihung kann nur virtuell stattfinden. Bereits zum fünften Mal ehren die Kooperationspartner mit HUCKEPACK ein Kinderbuch, das neben Bildästhetik und schöner Sprache vor allem auch eine ermutigende Wirkung auf die Adressaten hat. 373 Titel wurden im Vorfeld von der Jury, zu der auch Elisabeth Hollerweger gehört, geprüft. Überzeugt hat die Experten schließlich das 2019 im cbj-Verlag erschienene Bilderbuch „Adrian hat gar kein Pferd“ von Marcy Campbell (Text) und Corinna Luyken (Illustration), aus dem Amerikanischen übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn.

Über den Inhalt

Weil der stets abseits stehende und vor sich hin träumende Adrian immer von seinem Pferd erzählt, obwohl klar ist, dass er gar keins haben kann, platzt Zoe fast vor Wut. Da nimmt ihre Mutter sie auf einen Spaziergang mit und zeigt ihr Adrians Welt. Und plötzlich ist es gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass er vielleicht doch ein Pferd haben könnte …? Laut Jury demonstriert die Geschichte, wie wichtig Träume im Leben sind. Adrian hat objektiv gesehen wenig Schönes, aber er lässt sich davon nicht entmutigen, sondern erschafft in seinem schäbigen kleinen Zuhause allein mit seinen Gedanken das schönste Pferd der Welt. Von ihm zu erzählen, erfüllt ihn mit Glück.

Einschätzung der Jury

„Es ist ein zauberhaft gestaltetes Kinderbuch um Empathie und die Macht der Phantasie“, sagt Literaturdidaktikerin Elisabeth Hollerweger. Nicht zuletzt aber zog auch Zoes Mutter die Aufmerksamkeit der Jury auf sich. Besonnen und ohne ihrem Kind eine Erklärung vorzusetzen, gibt sie Zoe allein durch ihr Verhalten die Möglichkeit, selbst herauszufinden, was hinter Adrians Geschichten von seinem Pferd steckt. Sie nimmt ihre Tochter ernst und begegnet ihr auf Augenhöhe – eines der Kriterien, nach denen der Preis ausgesucht wird.

Der HUCKEPACK Bilderbuchpreis

Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird vom pädagogischen Verlag „das netz“ aus Weimar finanziert. Der Name HUCKEPACK steht dabei repräsentativ für das Projekt „Vorlesen in Familien“ der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar. Ehrenamtliche nehmen mit Hilfe der Bücher die ihnen anvertrauten Kinder aus meist buchfernen Familien im übertragenen Sinne HUCKEPACK, sie geben ihnen Halt und Weitsicht.

Über das Bremer Institut für Bilderbuchforschung (BIBF)

Das Institut hat eine Fachbibliothek mit zahlreichen Bilderbüchern. Das Angebot im Fachbereich Bildungs- und Erziehungswissenschaften richtet sich in erster Linie an Studierende der Universität Bremen. Ziel der Arbeit ist es, das Bilderbuch als besonders wertvolles und ergiebiges Medium für sprachlich-literarisches Lernen zu etablieren. Dazu initiieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts Projekte und Forschungsarbeiten. Zum aktuellen preisgekrönten Buch hat Elisabeth Hollerweger spezielles Unterrichtsmaterial erarbeitet, das gut im Homeschooling verwendet werden kann.

Weitere Informationen:

Über das Bremer Institut: https://www.bibf.uni-bremen.de/

Link zum Bilderbuchkino des cbj-Verlages: https://watch.wave.video/dca9ba5efea0366f49b74d74

Fragen beantwortet:

Dr. Elisabeth Hollerweger
Senior Lecturer Literaturdidaktik
Leiterin des Bremer Instituts für Bilderbuchforschung (BIBF)
Fachbereich Bildungs- und Erziehungswissenschaften
Universität Bremen
Tel.: +49 179 456 8620
E-Mail: hollerweger@uni-bremen.de

 

Titelseite des Kinderbuches
So wirbt der Verlag für das preisgekrönte Buch