Nr. 248 / 16. Juli 2012 MM
„Forschendes Lernen“ und interdisziplinäres Arbeiten sind an der Universität Bremen zwei wichtige Elemente in Lehre und Forschung. Dass dies bereits im Bachelorstudium praktiziert wird, zeigt ein Pilotprojekt im Bereich Wirtschaftspsychologie. Hier haben Studierende aus unterschiedlichen Lern- und Forschungskulturen ein Semester lang zusammen gearbeitet: 24 Bachelorstudierende der Psychologie und Betriebswirtschaftslehre (BWL) nahmen mehrere Bremer Betriebe, wie zum Beispiel das Werk von Mercedes Benz, die Bremer Straßenbahn AG, die Sparkasse Bremen oder etwa das Boulder-Zentrum „Linie 7“ am Hauptbahnhof, unter die Lupe und führten mit Mitarbeitern und Vorgesetzten Interviews. Ihre Ergebnisse stellen die Bachelorstudierenden am Mittwoch, den 18. Juli 2012, im Rahmen einer Abschlusskonferenz an der Universität Bremen einem Fachpublikum vor, an der unter anderem auch Vertreter aus der Wirtschaft beteiligt sein werden. Das Pilotprojekt wurde von der Universität Bremen finanziell unterstützt, um das "Forschende Lernen" zu fördern.
„Das Bachelorprojekt ermöglicht den jungen Studierenden einen interdisziplinären, praxisorientierten Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten“, sagt die Arbeits- und Organisationspsychologin Professor Birgit Volmerg, die das Projekt mit dem Wirtschaftswissenschaftler Professor Thorsten Poddig leitet. Unter ihrer Federführung wird auch der deutschlandweit einzigartige interdisziplinäre Master Wirtschaftspsychologie an der Universität angeboten. „Es ist sozusagen eine konsequente Weiterentwicklung unserer jahrelangen Kooperation“, sagt Professor Thorsten Poddig.
Wie funktioniert ein Betrieb?
Aufgabe der Studierenden war es, in eigenen Forschungsprojekten die übergeordnete Frage zu untersuchen, wie ein Betrieb funktioniert. Betreut wurden sie in dem Modul von den drei Wissenschaftlichen Mitarbeitern Sünje Lorenzen, Holger Stützle und Albina Unger vom Fachbereich 11 und 7. Dafür bildeten die Dozenten mit den Studierenden acht Projektgruppen aus BWL- und Psychologie-Studierenden. Das methodische Vorgehen haben sie gemeinsam mit ihnen in Workshops erarbeitet. Eigenständig suchten die Studierenden sich dann einen Bremer Betrieb aus, den sie untersuchen wollten. Sie nahmen Kontakt auf, organisierten die Interviewtermine und bestimmten selbständig den passenden Schwerpunkt ihrer Untersuchung. Die Dozenten standen dabei beratend zur Seite. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung fassten sie in zwanzigseitigen Forschungsberichten zusammen.
Theorie und Praxis verglichen
Die Ergebnisse der Befragungen ermöglichten den Studierenden, ihr theoretisches Vorwissen mit der Praxis zu vergleichen. So beschrieb zum Beispiel ein Manager in einem Interview lehrbuchmäßig die Strukturen und die Organisation seines Unternehmens. Den Studierenden wurde durch die Gespräche in den Betrieben zudem bewusster, welche bedeutende Rolle das Zusammenspiel zwischen Mensch und betriebswirtschaftlicher Struktur spielt. So berichteten Interviewpartner, wie positiv sich eine gute Kommunikation auf die Zusammenarbeit und die Motivation der Mitarbeiter auswirkt. Insgesamt gewannen die Studierenden Einblicke in die jeweiligen Betriebe und erkannten, dass eine Vielzahl von Faktoren erfüllt sein muss, damit ein Unternehmen funktioniert.
Achtung Redaktionen: Weitere Informationen erhalten Sie bei den Projektleitern, Dozenten und Studierenden. Kontakt: Albina Unger,Tel.: 0421 218-66726, E-Mail: aungerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de , Sünje Lorenzen und Holger Stützle, Tel.: 0421 218-68772, E-Mail: s.lorenzenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de und h.stuetzleprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de .
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich 11 – Human- und Gesundheitswissenschaften
Prof. Dr. Birgit Volmerg
Telefon: 0421 218-68771
E-Mail: tipsprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Fachbereich 7 – Wirtschaftswissenschaften
Prof.Dr. Thorsten Poddig
Telefon: 0421 218-66720
E-Mail: poddigprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de