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Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Bremen stellt Sammelband über Musikreformator Wilhelm Christian Müller vor

Veranstaltung mit Herausgeber Christian Kämpf im Olbers-Saal des Hauses der Wissenschaft am Mittwoch, 16. November um 19 Uhr 2016

Nr. 304 / 09. November 2016 KG

Der Domkantor, Pädagoge und Schriftsteller Wilhelm Christian Müller (1752–1832) gilt als Schlüsselfigur und treibende Kraft der Bremer Musik-, Kultur- und Bildungslandschaft um 1800. Das Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Bremen hat ihm ein Buch gewidmet und lädt jetzt zu einer Veranstaltung in den Olbers-Saal ins Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4, ein. Am Mittwoch, 16. November, 19 Uhr, stellt dort der Herausgeber Christian Kämpf den kürzlich erschienenen Sammelband „Wilhelm Christian Müller. Beiträge zur Musik- und Kulturgeschichte Bremens um 1800“ der Öffentlichkeit vor. Der Eintritt ist frei.

Schlüsselfigur und Reformator Wilhelm Christian Müller

Müller war Bremens erster musikalischer Erzieher, Wegbereiter der Wiener Klassik und Initiator des bürgerlichen Konzertwesens. Er reformierte die Kirchenmusik und war Bremens erster Musikhistoriker. Müller äußerte sich schriftstellerisch zu pädagogischen, historischen und politischen Themen. Er veröffentlichte mehrbändige Reisebeschreibungen sowie Abhandlungen zur Musikästhetik und motivierte kirchen- und kulturpolitische Neuerungen, die für das kulturelle Aufblühen Bremens im 19. Jahrhundert grundlegend waren.

Interdisziplinärer Sammelband zum Bremer Kulturleben um 1800

Nun ist erstmals eine umfassende Darstellung von Leben und Werk dieser bemerkenswerten Persönlichkeit erschienen. Herausgegeben von Christian Kämpf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Bremen, vereint der Sammelband 14 Aufsätze. Sie beleuchten nicht allein Einzelaspekte einer bildungsbürgerlichen Biographie in der Umbruchphase zwischen Früher Neuzeit und Moderne, sondern liefern zugleich Beiträge zum Verständnis des Bremer Musik- und Kulturlebens um 1800. Ermöglicht wurde dieses Projekt durch eine großzügige Förderung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung.

Renommierte Fachautoren forschen in Bonn, Zwickau, Berlin und Wien

Renommierte Fachautoren, wie Ulrich Tadday, Tilman Hannemann, Kerstin Jergus, Andreas Schulz und Michael Ladenburger haben für diesen Sammelband bislang unerforschte Quellen in Bibliotheken und Archiven in Bremen, Bonn, Zwickau, Berlin und Wien unter die Lupe genommen. So thematisiert der Band Müllers musikalische Tätigkeit am Bremer Dom, sein Engagement für die Bremer Singakademie, die frühe Beethoven-Pflege in Bremen und die Goethe-Rezeption in den Klavierliedern von Müllers Tochter Elise. Aber auch den Bremer Philhellenismus, die antinapoleonischen Kriege, die von Müller betriebene überkonfessionelle Religionspädagogik und deren Auswirkung auf das bürgerliche Religionsverständnis in Bremen. Einzelne Aspekte wie die in der Hansestadt geführten Diskussionen über Pestalozzis Erziehungsmethode, die Lavater-Begeisterung und die Beziehungen zu Friedrich Schleiermacher zusammen mit Müllers Lyriksammlungen und Reisebeschreibungen sind zu einer spannende Kulturgeschichte der Hansestadt verknüpft, die nicht nur eine Brücke über Fachgrenzen hinweg, sondern auch über Bremen und Norddeutschland hinaus schlägt.

Der Sammelband mit 14 Beiträgen, 272 Seiten und über 40, meist farbigen Abbildungen und Notenbeispielen ist in Bremen 2016 im Schünemann-Verlag erschienen.

Achtung Redaktionen: Bei der Pressestelle der Universität kann ein Foto vom Cover des Buches mit einem Porträt von Wilhelm Christian Müller angefordert werden. Tel.: 0421 218 60150; E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik
Christian Kämpf
Tel.: 0421 218 67761
kaempfprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

 

Buchtitel mit Porträt
Das Titelbild des soeben erschienenen Sammelbandes mit dem Porträt von Wilhelm Christian Müller