Nr. 82 / 28. Februar 2012 RO
Die Pubertät setzt früher ein, die Kindheit endet eher, die Jugendlichen von heute durchleben vieles schneller als ihre Elterngeneration. Das sind bekannte Aussagen: Doch wie sehen Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren sich selbst, wie erleben sie diese Lebensphase? Jetzt haben sie Gelegenheit, selbst zu Wort zu kommen. Die bundesweit einzigartige Studie lehnt sich eng an die erfolgreiche Bremer Jugendstudie von 1997 an. In der Auswertung der Ergebnisse können also auch einmalige Vergleichsdaten genutzt werden. Es werden noch Jugendliche gesucht, die Lust haben, sich an der Studie zu beteiligen.
Die Arbeitsgruppe „Bremer Jugendstudie“ (BJS) der Universität Bremen untersucht die aktuellen Herausforderungen, Belastungen und Probleme der Jugendlichen im Teenager-Alter. Ziel der Untersuchung ist es herauszufinden, wie sich für die Jugendlichen selbst die vielfältigen körperlichen, gesellschaftlichen und seelischen Veränderungen während dieses Lebensabschnitts darstellen. Um die Situation der Jugendlichen möglichst genau zu erfassen, sollen bis Ende März 2012 insgesamt 400 Jugendliche befragt werden. Darüber hinaus werden auch Eltern gesucht, die bereit sind, einen Fragebogen zur familiären Situation zu beantworten. Bisher sind bereits rund 250 Schülerinnen und Schüler befragt worden.
Einzigartig bei der Untersuchung unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Franz Petermann ist, dass die Jugendlichen direkt zu ihrer Lebenssituation interviewt werden. Die bisherigen Kenntnisse über das Jugendalter beruhen vorwiegend auf den Schilderungen von Erwachsenen und sind zudem oft durch die Erinnerung verfälscht. Außerdem sind aufgrund der vielen biologischen und sozialen Veränderungen (früher einsetzende Pubertät, verringerte Ausbildungschancen, etc.) zahlreiche Erkenntnisse als veraltet anzusehen. Die „Bremer Jugendstudie“ will hier eine Wissenslücke schließen. Ihre Ergebnisse sollen dazu beitragen, zu einem besseren Verständnis für die Belange der Jugendlichen bei den Personen zu kommen, die mit Jugendlichen zu tun haben, sowie gegebenenfalls geeignete Problemlösungshilfen zu entwickeln.
Der Schutz der Daten ist gewährleistet, alle Probleme sind mit dem Datenschutzbeauftragten des Landes geklärt worden. Die Interviews finden in den Räumen des Zentrums für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen statt.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Zentrums für Klinische Psychologie und Rehabilitation
Arbeitsgruppe „Bremer Jugendstudie“
Dr. Julia Jascenoka
Grazer Str. 2 und 6
Tel. 0421 218 - 68639
E-Mail: bjs2011protect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de